Das Bremer Bündnis für deutsch-tschechische Zusammenarbeit e.V. wurde 2016 gegründet und ist ein Zusammenschluss von Vertretern unterschiedlicher Bremer Institutionen (Theater Bremen, globale, Universität Bremen, Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen) sowie Privatpersonen, die das gemeinsame Ziel verbindet, verschiedene Aktivitäten in Kultur und Wissenschaft zu bündeln und die deutsch-tschechische Zusammenarbeit zu fördern. 
Uns verbinden die Freude an der Sprache (sei sie deutsch, tschechisch oder auch ganz anders), das Interesse an neuen, innovativen Formen des Ausdrucks und der Wunsch, die lebendige tschechische Kultur in Bremen noch bekannter zu machen. Mit dem Festival „So macht man Frühling“ als Teil des Deutsch-Tschechischen Kulturfrühlings beginnen wir unsere Arbeit und laden Sie herzlich ein, mitzumachen. (Libuse Czerna, Viktorie Knotkova)

Detaillierte Informationen finden Sie auf  www.somachtmanfruehling.de 

Das letzte Rennen

Poslední závod - CZ 2022 - Drehbuch, Regie: Tomas Hodan, mit Kryštof Hádek, Oldřich Kaiser, Marek Adamczyk, 102 Min., OmU

Vor dem Ersten Weltkrieg war das Riesengebirge eine arme Region. Hier trafen tschechische und deutsche Kultur aufeinander. So wie Bohumil Hanč, der berühmteste tschechische Skiläufer seiner Zeit, der Rennen im In- und Ausland gewann, und Emerich Rath, ein deutscher Sportler. Rath nahm als einziger Deutscher an tschechischen Rennen teilnahm, während andere sie aus nationalistischen Gründen boykottierten. Hanč und Rath kannten sich gut und trafen sich im März 1913 beim Start eines wichtigen Rennens wieder. Nach der ersten Runde des 50 Kilometer-Langlaufs verschlechterte sich das Wetter auf den Bergkämmen drastisch. Wegen des Schneesturms und unmenschlicher Kälte gaben alle Teilnehmer nach und nach auf. Nur Hanč blieb allein und völlig hilflos auf der Strecke zurück. Bis Emerich Rath und Václav Vrbata, der einzige letzte Zuschauer an der Strecke, Hanč zu Hilfe kamen. Eine Geschichte über Heldentum, Mut, Willen und Freundschaft in größter Not.

Fast jeder in Tschechien kennt die Geschichte von Bohumil Hanč und Václav Vrbata. Die beiden Freunde kamen 1913 bei einem Langlaufrennen im Riesengebirge ums Leben… Nun erzählt ein neuer tschechischer Film über das Rennen und hebt dabei eine Persönlichkeit hervor, über die Jahrzehnte lang geschwiegen wurde: den vielseitigen Sportler Emmerich Rath…
Er war es, der damals sein Leben riskierte, um Bohumil Hanč zu retten. Die Geschichte eines Prager Deutschen, der seinen tschechischen Freund in Sicherheit zu bringen versuchte, passte in der kommunistischen Zeit nicht in das offizielle Bild. Anstelle der Wahrheit wurde ein nationalistisches Märchen darüber erzählt, dass damals Hanč lieber starb, als einem Deutschen den Sieg im Rennen zu gönnen. (Martina Schneibergová, www.deutsch.radio.cz)

Arvéd

CZ/SK 2022, Drehbuch, Regie: Vojtěch Mašek, mit Michael Kern, Saša Rašilov, Martin Pechlát, 120 Min., OmU

Während des Zweiten Weltkriegs bewahrt der Okkultist Jiří Arvéd Smíchovský den Juden Štěpán Plaček vor dem Konzentrationslager. Später sorgt Plaček dafür, dass Arvéd trotz seiner Kollaboration mit den Nazis der Todesstrafe entgeht und nur lebenslänglich ins Gefängnis muss. Als Mitarbeiter des tschechischen Geheimdienstes benutzt Plaček Arvéd, um in Schauprozessen die „Staatsfeinde“ des Kommunismus‘ zu Fall zu bringen. Arvéd verlangt als Gegenleistung nichts weiter als seine größte Droge – verbotene Bücher über den Okkultismus. 
Jiri Arvéd Smichovsky gilt als Dr. Faustus des 20. Jahrhunderts, um dessen Leben und Tod sich heute noch Legenden ranken. Mit verschachtelten Handlungssträngen, unterstützt durch einen elektronischen Soundtrack, präsentiert der Film ein magisch-realistisch stilisiertes Porträt nicht nur des Haupthelden, sondern auch der Tschechoslowakei der 1940er und 50er Jahre. „Arvéd“ hat den tschechischen Kritikerpreis für den Besten Film 2022 gewonnen. Das Mystery-Psychodrama bekam auch die Preise für das Beste Drehbuch und den Besten Darsteller.