Kommende Gäste & Specials

3 Kurzfilme, ca. 70 Min.

Di. 22.4. / 17:30mit Filmemacher*innen und Gesprächsrunde. Eintritt frei

Anna Witt (Wien), Sebastian Eschenbach (Uckermark) und Julian Elbers (Bremen) präsentieren ihre dokumentarisch-essayistischen Kurzfilme aus und über Gröpelingen, die ein facettenreiches Bild des Stadtteils zeichnen und der oft problemzentrierten Berichterstattung authentische Perspektiven entgegensetzen. 
Im Anschluss diskutieren Bewohner*innen und Aktive aus Gröpelingen sowie Gäste aus Verwaltung und Medien über die Darstellung des Stadtteils und Möglichkeiten, Vorurteile aufzubrechen. Die Moderation verantwortet Dr. Martina Grimmig (Forschungswerkstatt Gröpelingen).
Gefördert vom Senator für Kultur. Mit freundlicher Unterstützung von Kultur Vor Ort, Filmbüro Bremen und Institut für Ethnologie der Universität Bremen.

 

Über die Filme 

Bond
Von Anna Witt (Wien / Berlin): Die Künstlerin Anna Witt setzt sich in ihren Werken mit gesellschaftlichen Strukturen, Arbeitswelten und partizipatorischen Prozessen auseinander, wobei sie oft performative und videobasierte Formate nutzt.
Für den Film BOND arbeitete Witt in Kollaboration mit den Mitgliedern des Jugendforum Gröpelingen zur Geschichte der Arbeitskämpfe im Stadtteil sowie den Themen Multikulturalität, Revolution und Identität. Der Film ist anlässlich der Ausstellung „Generation* Jugend trotz(t) Krise“ in der Kunsthalle Bremen entstanden und wurde bereits beim Filmfest Kassel und dem Reisenden Freiluftkino ausgezeichnet.
Das Jugendforum Gröpelingen ist der freie Zusammenschluss der Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Stadtteil. Gemeinsam vertreten sie nicht nur die Bedürfnisse und Forderungen der jungen Bewohner:innen gegenüber des Stadtteilbeirats, sondern realisieren auch Veranstaltungen und Aktionen im Stadtteil und umzu.
Bond (DE 2023, R: Anna Witt & Jugendforum Gröpelingen, 28 Min.)


Filmskizzen 
Von Sebastian Eschenbach (Uckermark): Der ethnografische Filmemacher Sebastian Eschenbach setzt sich in seinen Dokumentarfilmen mit historischen und künstlerischen Themen auseinander. Seine Filme entstehen in Zusammenarbeit mit Museen, Stiftungen und Universitäten.
Anlässlich des Forschungsprojektes „Biodiverse Cities“ entwickelte Eschenbach insgesamt sechs kurze, filmische Skizzen rund um den zentralen Bürgermeister-Ehlers-Platz, auf dem der Gröpelinger Wochenmarkt sowie die jährliche Kirmes stattfinden.
In den drei gezeigten Kurzfilmen HANNELORE, ANDREAS und NACHBAR:INNEN verbringen die Zuschauer:innen jeweils ein Stück des Alltags zusammen mit den Nutzer:innen und Anwohner:innen, um auf diese Weise viel über Nachbarschaft, Wünsche und Lebensgeschichten zu erfahren.
Nachbar:innen (DE 2024) / Andreas (DE 2024) / Hannelore (DE 2024). Zusammen 19 Min.


Subalternität und Video
Von Julian Elbers: Die Kurzfilme von Julian Elbers fokussieren Persönlichkeiten und Gruppen, deren Wünsche, Probleme und Alltage oft übersehen werden. In Kollaboration mit Künstler:innen, Institutionen und Jugendlichen entstehen so Kurzfilme, die aktuelle gesellschaftliche und persönliche Fragestellungen thematisieren.
Mit Interviews, Straßenaufnahmen und Found Footage wird in „Subalternität und Video“ eine dichte, filmische Beschreibung des Bremer Stadtteils Gröpelingen unternommen. Wie können die Stimmen der vielen subalternen Bewohner:innen aus dem sogenannten „Problemstadtteil“ hörbar und auf diesem Weg demokratische Teilhabe neu gedacht werden?
Subalternität und Video (DE 2020, 18 Min.)
 

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La petite chambre - CH/LUX 2010, Regie: Stéphanie Chuat, Véronique Reymond, 87 Min., OmU

Di. 22.4. / 18:00mit Einführung von Heinz-Martin Krauß, Schulpastor

Edmonds Herz ist nicht mehr sehr kräftig, und doch schlägt es unablässig für seine Unabhängigkeit, die er sich trotz seines hohen Alters bewahren möchte. So lehnt er hartnäckig die Hilfe von Pflegekräften ab und besteht darauf, in seiner Wohnung zu bleiben – ein trauriges Ende im Altersheim möchte er nicht erleben. Sein Sohn Jaques, der bald in die USA ziehen wird, besteht aber darauf, dass täglich eine Pflegerin nach ihm sieht. Für Rose, gerade erst in ihren Beruf als Krankenschwester zurückgekehrt, ist der griesgrämige alte Mann kein einfacher Fall. Doch sie kann Edmonds Ängste gut verstehen, auch ihr Herz hat vor kurzem einen schweren Schlag erlitten und muss wieder genesen. Beide kämpfen damit, das Unannehmbare zu akzeptieren. Nach einem schweren Sturz ist Edmond gezwungen, die Hilfe seiner Pflegerin anzunehmen und zu schätzen.

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D 2025, Regie: Liz Wieskerstrauch, 80 Min.

Mi. 23.4. / 17:30mit Regisseurin Liz Wieskerstrauch und Gästen

Ein Tabu, von dem keiner hören will: Menschen, die von ritueller sexueller Gewalt erzählen, finden oft kein Gehör. Die Erinnerung wird für unglaubwürdig erklärt, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Die Folgen sind schwerwiegend. Ritualisierte sexualisierte Gewalt heißt: Kindesmissbrauch mit Hilfe von Trainings- und Foltermethoden, die Kinder regelrecht abrichten sowie Zwangsprostitution und Vergewaltigung. In dem nur durch Spenden finanzierten Dokumentarfilm „Blinder Fleck" berichten Betroffene, Ermittler*innen und Expert*innen wie der Bremer Profiler Axel Petermann von dem Grauen sexualisierter Gewaltstrukturen. Die schwer fassbaren Mechanismen dieser Gewalt werden sichtbar. Verbunden mit der Frage, warum die Ermittlungen bislang in keinem einzigen Fall zu einer Anklage, geschweige denn zu einer Verurteilung geführt haben. 

Inhaltswarnung: Dieser Film zeigt keinerlei Bilder von Gewalt. Dennoch können Betroffene durch diese Berichte retraumatisiert werden. Auch nicht selbst Betroffene können von solchen Schilderungen schockiert sein.

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Filme vom 17.4 bis 23.4.

ARG/UY/CHI 2024, Regie: Federico Luis, 97 Min., span. OmU

Ab Do. 17.4. / 17:30

Simóns Verhältnis zu seiner Mutter ist schon länger schwierig. Wirklich zu Hause fühlt er sich nur in der Schule für Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen, die er gemeinsam mit seinen Freunden besucht. Dort hat er das Gefühl, er selbst sein zu dürfen, auch wenn er hier anders ist als alle anderen. In seiner Gruppe von verhaltensoriginellen Jugendlichen fühlt sich Simón vor allem mit Pehuén und Colo wohl. Für die beiden würde er alles tun, auch mal Schmiere stehen, wenn sie heimlich Sex haben. Doch irgendwann fängt er an, die Schule und sein eigenes Zugehörigkeitsgefühl zu hinterfragen. Was hat er hier verloren? 
Regisseur Federico Luis wurde für sein Spielfilmdebut mehrfach international nominiert und ausgezeichnet, darunter mit dem Preis der Kritikerwoche in Cannes 2024 sowie dem Cine Vision Preis beim Filmfest München.

Über den Regisseur Federico Luis:
Federico Luis studierte Kommunikationswissenschaft an der Universidad de Buenos Aires. Sein Kurzfilm LA SIESTA (2019) lief auf den Filmfestivals in Cannes und Toronto. AT THAT VERY MOMENT wurde 2023 beim International Documentary Film Festival Amsterdam als bester Kurzfilm ausgezeichnet. SIMÓN DE LA MONTAÑA ist sein erster Langfilm. Die Hauptrolle spielt der aus DER SCHWARZE ENGEL (2018) bekannte Lorenzo Ferro.

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USA 2022, Regie: Mike Cheslik, 108 Min., OmU

Ab Do. 17.4. / 20:00

Eine Apfelschnapsfarm explodiert, und der Apfelschnapsverkäufer sowie notorische Pechvogel Jean Kayak muss sich nun als Pelzjäger versuchen. Aber die Natur erweist sich als widerspenstig, und ein Krieg gegen bösartige Waschbären, Wölfe und vor allem eine Armee mannshoher Biber beginnt. Doch Jean will die Tochter des Pelzhändlers für sich gewinnen und nimmt die Herausforderung an. 
Die Szenen in „Hundreds of Beavers“ setzen sich aus Real- und Animationsfilmbildern zusammen. Die Orts- und Zeitangabe der Handlung – 19. Jahrhundert, Mittlerer Westen der USA – ist zwar korrekt, doch eigentlich spielt die Geschichte in einem Paralleluniversum mit eigenen physikalischen Gesetzen. Eine Welt, die viel mit dem Slapstick-Kino der 1910er- und 1920er-Jahre von Charlie Chaplin und Harold Lloyd gemein hat. Der Kampf zwischen Mensch und Natur läuft auf eine finale ausgiebige Eskalation hinaus. Regisseur Mike Cheslik hatte ein Budget von gerade einmal 150.000 Dollar. Damit gelang ihm eine der erfolgreichsten US-Indie-Produktionen des letzten Jahres, die auf zahlreichen Festivals mit Preisen ausgezeichnet wurde.

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F/USA 2024, Regie: Raoul Peck, 106 Min., engl., frz. OmU

Ab Do. 17.4. / 20:00

Im Alter von nur 27 Jahren veröffentlichte der südafrikanische Fotograf Ernest Cole in den USA das Foto-Buch „House of Bondage”. Seine Fotos konfrontierten die Welt im Jahr 1967 mit den Verbrechen des rassistischen Apartheid-Regimes in Südafrika. Dies führte unter anderem dazu, dass Cole aus seinem Heimatland verbannt wurde und von da an in New York und Europa lebte. Im politischen Exil fand Ernest Cole jedoch nie wirklich eine neue Heimat, geriet in den 1980er Jahren in Vergessenheit und starb 1990 mit 49 Jahren. Erst 2017 wurde sein künstlerischer Nachlass in einem schwedischen Banksafe entdeckt, darunter 60.000 Fotonegative. In Coles bahnbrechenden Fotografien ist seine Wut über das Schweigen des Westens angesichts des grausamen Apartheid-Regimes abgebildet wie auch der Rassismus in den USA. Raoul Peck („I’m not your Negro”) zeichnet anhand des reichen Schatzes an Aufnahmen und Texten die Lebenswege Ernest Coles nach. Der Film wurde in Cannes 2024 als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.

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I 2023, Regie: Marta Savina, 102 Min., OmU

Ab Do. 17.4. / 20:30

Sizilien in den Sechzigerjahren: Die 21-jährige Lia ist eine mutige junge Frau, die gegen die traditionellen Frauenrollen in ihrem Heimatort rebelliert. Hausarbeit verweigert sie – lieber arbeitet sie mit ihrem Vater auf dem Feld. Als sie die Annäherungen von Lorenzo, eines reichen Unternehmersohnes ablehnt, vergewaltigt er sie. Und weil es die Tradition im damaligen Sizilien vorschreibt, muss das Opfer auch noch den Täter heiraten, um das zu retten, was man damals für „Ehre" hielt. Lorenzo, Sohn der zwielichtigen und einflussreichen Musicò-Familie, käme so den damaligen Gesetzen nach straffrei davon. Doch Lia macht das eigentlich Undenkbare: Sie zeigt den Sohn des mächtigsten Mannes im Ort als Vergewaltiger an und fordert Gerechtigkeit. Vor der kargen Kulisse der Monti Nebrodi beginnt ein Kampf um Würde und Selbstbestimmung. 
„Primadonna“ basiert auf einer wahren Geschichte, die seinerzeit landesweit für Aufsehen sorgte und Rechtsgeschichte schrieb. Franca Viola war die erste Frau, die sich gegen die sogenannte Wiedergutmachungsehe auflehnte. Sie wurde zu einer Vorkämpferin gegen Gewalt an Frauen.

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Lesvia

GR 2024, Regie: Tzeli Hadjidimitriou, 77 Min., griech. OmU

Fr. 18.4. / 20:00

Seit den 1970er Jahren zieht es Lesben aus aller Welt auf die Insel Lesbos, zum Geburtsort der antiken griechischen Dichterin Sappho. In dem Küstendorf Eressos entstand in den folgenden Jahrzehnten eine aktive lesbische Gemeinschaft, in der Frauen offen und frei leben und lieben konnten. Heute gibt es im Dorf eine Lesbenbar sowie mehrere Hotels und Restaurants, die ausschließlich von und für Frauen betrieben werden. Auch am Strand sind die Frauen unter sich. Während sich die meisten Einheimischen über die Jahre mit den Frauen solidarisierten, denn der Tourismus brachte Geld in den Ort, fühlten sich konservative Inselbewohner*innen von den Lesben bedroht. 
Die Filmemacherin Tzeli Hadjidimitriou, selbst lesbisch und auf Lesbos aufgewachsen, hat die Entwicklungen miterlebt. In ihrem Dokumentarfilm erzählt sie von 40 Jahren Gemeinschaft, Liebe und Konflikten – und davon, was es bedeutet, sich endlich akzeptiert zu fühlen und eine zweite Heimat fernab der Heimat zu finden.

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Kinder- & Jugendkino

LT/F/B 2024, Regie: Gints Zilbalodis, ohne Dialoge, 84 Min., FSK: 6, empf. ab 8 J.

Sa. 12.4. + So. 13.4. / 15:00 // Fr. 18.4. bis Mo. 21.4. / 15:30

Kaum hat sich die kleine schwarze Katze den Schlaf aus den Augen gerieben, muss sie erschrocken feststellen, dass eine gewaltige Flut die alte Welt unter sich begräbt. Gerade eben noch kann sie sich auf ein Segelboot retten, wo nach und nach auch ein diebisches Äffchen, ein gutmütiger Labrador, ein schläfriges Wasserschwein und ein stolzer Sekretärvogel Zuflucht finden. Schon bald wird klar: Ihre Verschiedenheit ist ihre Stärke und gemeinsam stellen sie sich den Herausforderungen der neuen Welt. Der preisgekrönte Animationsfilm brachte das Publikum in Cannes zum Staunen, gewann u. a. den Jury Award und den Publikumspreis in Annecy, wurde als Bester Animationsfilm für den Europäischen Filmpreis 2024 nominiert und ist auf Oscar®-Kurs für 2025. 

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GB 2024, Regie: Dougal Wilson, 106 Min., FSK: 0, empf. ab 8 J.

Fr. 18.4. bis Mo. 21.4. / 15:00 // Sa. 26.4. + So. 27.4. / 15:30 

Paddington ist gerade ganz offiziell zum britischen Staatsbürgerbären ernannt worden und überglücklich. Jetzt ist der höfliche Bär, der einst aus Peru nach London kam und seither dort im Haus von Familie Brown lebt, ein richtiger Engländer. Wie gut, dass er damit auch einen Reisepass hat! Nun kann er endlich seine geliebte Tante Lucy in Peru besuchen, wo sie im „Heim für Bären im Ruhestand“ lebt. Natürlich kommt die gesamte Familie Braun mit. Doch als sie bei Tante Lucy angekommen sind, ist ihr Zimmer leer. Die Leiterin des Heimes macht sich große Sorgen, denn Tante Lucy ist zu einer Mission in den Amazonas-Regenwald aufgebrochen und keiner weiß, wo sie ist. Für Paddington steht fest: Er wird sie finden und retten und Familie Brown ist natürlich an seiner Seite.

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CDN 2023, Regie: Sebastien Gagné, Oscar Desgagnés, Simon Lacroix, Joëlle Paré-Beaulieu, 87 Min., FSK: 0, empf. ab 9 J.

Sa. 26.4. + So. 27.4. / 15:00 // Sa. 3.5. + So. 4.5. / 15:30

Nur widerwillig zieht der zwölfjährige Max mit seinem Vater Éric aufs Land. Finanzielle Schwierigkeiten haben die beiden gezwungen, Montréal zu verlassen. Max, der in Montréal eine Pfandleihe in der Garage laufen hatte, bezweifelt, dass er hier mit seinem unbändigen Unternehmergeist was werden kann. Eine neue Geschäftsidee lässt jedoch nicht lange auf sich warten. Beim Frühstück mit seiner Tante und Cousin Charles merkt er, dass die Eier vom Bauernhof viel besser schmecken als die aus dem Supermarkt. Das läge am Auslauf im Freiland und dem Futter, wie Charles ihm erklärt. Ein Businessplan nimmt schnell Gestalt an und Max und sein Team legen los. Mit der Hilfe des Arbeitslosen Raymond wird die Scheune zu einem tierfreundlichen Unterschlupf für die Hennen ausgebaut. Youtuberin Alice sorgt für die Publicity in den sozialen Medien. Mit Enthusiasmus, Erfindungsreichtum und der wachsenden Unterstützung durch die Dorfgemeinschaft geht das Projekt voran, doch der freie Markt ist eine harte Nuss.

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