Kommende Gäste & Specials

BRD 1967, Drehbuch, Regie: Hans-Jürgen Pohland, 88 Min., sw

Mi. 22.3./ 20:00Einführung: Ernst Steinhoff, Dozent für Jazzgeschichte

Danzig während des Zweiten Weltkriegs. Joachim Mahlke ist Gymnasiast und verbringt mit Schulkame-raden seine Zeit an der Ostsee. Ihr liebster Spielplatz ist das Wrack eines polnischen Minensuchbootes. Seinen übergroßen Adamsapfel versucht Joachim durch allerlei Utensilien zu verbergen. Er stiehlt einem Soldaten dessen Ritterkreuz, wird aber erwischt und fliegt von der Schule. Daraufhin geht Joachim als Freiwilliger in den Krieg, bekommt dort selbst das Ritterkreuz und kehrt im Heimaturlaub auch an seine alte Schule zurück. Dort wird sein „Heldentum“ aber abgelehnt, woraufhin Joachim desertiert. Er flieht auf das alte Minenboot und verschwindet spurlos.
Der Film beruht auf der Novelle von Günter Grass. Die Musik stammt von dem Jazzgitarristen Attila Zoller. Regie führte Hansjürgen Pohland, nachdem Bernhard Wicki und Andrzej Wajda abgesagt hatten. Pohland als ausgewiesener Jazzfan gab Zoller die Möglichkeit, Filmmusik zu komponieren und zu impro-visieren. Die Musik zu diesem und Pohlands zweiten Film „Tamara" wurde von Zoller und seinen Be-gleitmusikern unmittelbar vor der Leinwand gespielt und aufgenommen, so wie es Miles Davis es 1961 bei Louis Malles Film "Fahrstuhl zum Schafott" bereits vorgemacht hatte.  
Interessant ist die Besetzung der Rolle des jüngeren und des älteren Joachim Mahlke, die von den Brü-dern Lars und Peter Brandt, Söhne des ehemaligen Bundeskanzlers Willy Brandt, dargestellt werden.

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CH 2022, Regie: Kaspar Kasics, 95 Min., OmU

Sa. 25.3. / 17:30mit Regisseur Kaspar Kasics

Mit ihrem Roman „Fear of Flying” wurde Erica Jong 1973 über Nacht zum internationalen Star der Literaturszene – und das mit Anfang 30. Erica Jong rückte in ihrem autobiographischen Roman erstmals die erotischen Bedürfnisse und die Lust von Frauen in den Fokus, was in den prüden USA ein Skandal war. Doch zugleich gewann Jong als Kämpferin für die sexuelle Befreiung der Frauen viele Anhänger*innen, und wurde eine der Vorreiter*innen der sex-positiven feministischen Bewegung.  
Wie wurde aus der jüdischen College-Dozentin eine feministische Ikone? In Kaspar Kasics Film blickt Erica Jong zurück auf viele bewegte und abenteuerliche Jahre, ihre Liebe zum Feminismus und zu Männern. Der „Gegensatz” darin, der für die Autorin keiner ist, brachte ihr den Vorwurf der Provokation ein und erforderte viel weitere Aufklärungsarbeit. Ihr Leben lang eckte die heute Anfang 80-jährige Jong an, doch sie entlarvte dadurch die antiquierten Rollenbilder und den schambehafteten Sexual-Diskurs der US-amerikanischen Gesellschaft.

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CZ 2022, Regie: Adam K. Rybanský, mit Michal Isteník, Anna Polívková, Miroslav Krobot, 85 Min., OmU

So. 26.3. / 17:30Gäste: Regisseur Adam K. Rybánský, Alan Sýs, Editor; Moderation: Klara Hoppe

Standa und Bróňa sind bei der Freiwilligen Feuerwehr und gute Freunde. Während sich Standa auf die Geburt seines ersten Kindes freut, trauert der ältere Bróňa um seine kürzlich verstorbene Frau. Als während des Ostermarktes ein Lieferwagen in die feiernde Gesellschaft rast, kippt das friedliche Dorfleben. Der Fahrer flieht, es gibt einen Verletzten und sehr bald die Überzeugung: Es war ein islamistischer Anschlag. Angst, Hass und Fehlinformationen bestimmen von nun an das Osterfest, die Feuerwehr wird zur Bürgerwehr und vergebens appelliert der Pfarrer an Vernunft und Verständnis.
Regisseur Adam Koloman Rybanskýs sicher inszenierter und rhythmisch überzeugender Debütfilm untersucht die Mechanismen von Rassismus und Ausgrenzung in einem dörflichen Mikrokosmos. Gleichzeitig blickt er liebevoll und humoristisch auf menschliche Schwäche und offenbart damit ein stark humanistisch geprägtes Weltbild.

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Filme vom 16.3. bis 22.3.

AT 2022, Regie: Kurdwin Ayub, 88 Min.

ab Do. 16.3. / 17:30

Als die Freundinnen Yesmin, Nati und Bella im Hijab vor der Kamera zum Lied „Losing My Religion“ von R.E.M. tanzen und posieren, ahnen sie noch nicht, wie viral ihr Video gehen wird. Dieses verbreitet sich rasch auf Social Media und sie erleben zugleich Kritik oder Lob. Yesmins kurdischer Vater ist begeistert und hilft dem Trio, mit ihrem Lied auf Feiern in der Gemeinde aufzutreten. Als Nati bei einer Talkshow ungefragt über muslimische Erfahrungen spricht, obwohl sie keine Muslima ist, beschleicht Yesmin ein ungutes Gefühl. Alle drei Mädchen sind in Wien aufgewachsen, ihre Eltern aber eingewandert. Jede von ihnen kennt die Zerrissenheit, zwischen zwei Kulturen aufzuwachsen. Je akzeptierter die Erscheinung der drei Frauen im Hijab in ihrem Umfeld wird, desto mehr hinterfragt sich Yesmin selbst, zu deren Alltag er bisher gehörte. Gleichzeitig muss Yesmin als einzige Muslima im Trio manche Kritik alleine aus-sitzen, wenn ihr Leute vorschreiben wollen, wie sie ihr Kopftuch tragen oder sie sich benehmen soll. Nachdem Nati und Bella sich zunehmend von Yesmin distanzieren und sogar verschwinden, steht ihre Freundinnenschaft auf dem Spiel.

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D/TN/F/L 2021, Regie: Samir Nasr, 95 Min., arab. OmU

ab Do. 16.3. / 20:00

Sharaf ist einer von unzähligen jungen Männern in der arabischen Welt, die auf eine bessere Zukunft hoffen. Doch der junge Ägypter tötet in Notwehr einen Mann, und später wird ihm beim Verhör auf dem Polizeirevier mit Foltermethoden und Manipulation ein falsches Geständnis entlockt. Sharaf be-kennt sich zu Mord und muss ins Gefängnis. Hier treffen seine Träume von Wohlstand und einer besseren Zukunft auf die harte Realität. Als Spitzel der Gefängnisleitung bekommt er einige Hafterleichterungen, doch der Preis, dafür in der Klassengesellschaft des Gefängnisses sozial aufzusteigen und zu über-leben, ist hoch. 
Der Mikrokosmos des Gefängnisses spiegelt am Beispiel Sharafs die komplexe Lebenssituation der Menschen in vielen arabischen Ländern wider, die unter Diktaturen und Armut leiden. Armut, die Folge eines zutiefst ungerechten globalen ökonomischen Systems ist. Nach dem Roman des 1937 in Kairo geborenen Schriftstellers Sonallah Ibrahim, der in den 1960ern inhaftiert war.

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D 2023, Regie: Marita Stocker, 79 Min., OmU

ab Do. 16.3. / 20:30

Dass weiße Männer wie Elvis nicht die Erfinder der Rockmusik waren, sondern sich oftmals am Werk Schwarzer Musiker*innen bedienten, müsste heute den meisten Fans des Rock & Roll bekannt sein. Anders ergeht es den Musikerinnen, allen voran Legenden wie Memphis Minnie, Sister Rosetta und Big Mama Thornton, die in den 1950ern mit Live-Musik auf den Bühnen zu sehen waren. Fakt ist: Frauen waren ein wichtiger, jedoch bis heute oftmals übersehener Bestandteil der Rock-Geschichte. In Marita Stockers Film erzählen Suzy Quatro, Honeychild Coleman, Kathy Valentine, Kristin Hersh und viele andere Rockerinnen von den großen Hürden für Frauen im Business. Trotz ihrer oftmals von Sexismus geprägten Erfahrungen in der Musikbranche haben sie sich ihren Erfolg hart erkämpft. Der Film füllt endlich einige „Lücken“ der Musikgeschichte und setzt den Rock Chicks der Anfangszeit ein Denkmal.

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F 2022, Drehbuch, Regie: Alice Diop, Kamera: Claire Mathon, 123 Min., OmU

ab Fr. 17.3. / 20:30

An der französischen Küste hat die aus dem Senegal stammende Studentin Laurence Coly ihr 18 Monate altes Kind ins Meer gelegt. Der Säugling stirbt. In der kleinen nordfranzösischen Stadt Saint Omer soll Coly der Prozess gemacht werden. Mord oder nicht – das ist zunächst die Frage. Im Gerichtssaal sitzt auch Rama. Die aus Paris angereiste Professorin und Schriftstellerin ist Tochter einer Migrantin und identifiziert sich mit der Angeklagten. Rama will eine Reportage über den Prozess schreiben. Das Verfahren beginnt, und nach den ersten Aussagen wird klar, dass nichts klar ist. Wer sitzt hier wirklich auf der Anklagebank? Und wie schnell wird ein Urteil gefällt im Angesicht unvorstellbarer Taten? 
Inspiriert von einer wahren Begebenheit erzählt die vielfach ausgezeichnete Filmemacherin Alice Diop in „Saint Omer“ von Brüchen in weiblichen Biografien. „Saint Omer“ wurde u.a. beim Filmfestival Venedig mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet und ist offizieller Kandidat Frankreichs für den Auslands-Oscar 2023.

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KinderKino

NOR 2020, Regie: Arild Østin Ommunds & Silje Salomonsen, mit Billie Østin, Vega Østin, Mette Arnstad, 80 Min., ab 6 Jahren

Sa. 18.3. / 15:00 / So. 19.3. / 15:00mit action&fun! // Sa. 25.3. + So. 26.3. / 15:30

Die neunjährige Vega denkt oft, dass sie in ihrer Familie die einzig Vernünftige ist: Ihr Papa macht immer irgendeinen verrückten Kram, und ihre kleine Schwester Billie kommt ganz nach ihm. Als Mama nicht mit in den Sommerurlaub kommt, weil sie sich in einer Klinik vom vielen Nachdenken erholen muss, ist Vega nicht erfreut. Mit Billie und ihrem Papa allein auf Wandertour durch Norwegen? Oh nein! Doch so nervig die beiden sein können, wird der Urlaub zu dritt trotzdem schön und aufregend. Mit Rucksack und Zelt wandern sie entlang reißender Flüsse, durch Wälder und über Berge. Spaß und Abenteuer pur – bis Papa beim Klettern in eine tiefe Felsspalte rutscht und sich am Knöchel verletzt. Die beiden Schwestern müssen nun, völlig auf sich allein gestellt, in der Wildnis den Weg zurückfinden, um Hilfe zu holen. International preisgekröntes Kinderkino aus Skandinavien mit spannender Geschichte, großartigen Kinderdarstellerinnen und wunderschönen Landschaftsaufnahmen.

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D 2023, Regie: Tim Dünschede, mit Julius Weckauf, Nevio Wendt, Levi Brandl, 100 Min., ab 9 Jahren

Sa. 25.3. + So. 26.3. / 15:00 // Sa. 1.4. + So. 2.4. / 15:00

Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews aus Rocky Beach, Kalifornien, verbindet neben einer innigen Freundschaft, vor allem die Leidenschaft für das Lösen von Geheimnissen und Verbrechen. Die Jungdetektive sind die drei Fragezeichen: Justus ist belesen und hat eine außergewöhnliche Kombinationsgabe, der schüchterne Athlet Peter hat ein Gespür für übernatürliche Phänomene und Bob, der kühle Analytiker, hält mit seinem Blick fürs Wesentliche die Gruppe zusammen.
Statt den Sommer auf dem Schrottplatz von Justus‘ Onkel zu verbringen, reist das Trio dieses Mal nach Rumänien. Die Jungs können dort ein Praktikum bei einer Filmproduktion machen, bei der Peters Vater die Special Effects verantwortet. „Dracula Rises“ soll in einer echten alten Burg gedreht werden, in der einst sogar Vlad Dracul gelebt haben soll. Kaum in Transsilvanien angekommen, häufen sich mysteriöse Ereignisse: Die Detektive stoßen auf die Geschichte eines Jungen, der vor 50 Jahren spurlos verschwunden ist, eine geheimnisvolle Bruderschaft und die Legende eines verborgenen Vampirschatzes. All das stellt nicht nur die Dreharbeiten, sondern auch die Freundschaft der Jungen auf eine harte Probe.

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