Kommende Gäste & Specials
Sa. 15.3. / 20:00mit Verlosung
Der New Yorker Multi-Instrumentalist, Komponist, Bandleader und Produzent John Zorn hat sich in den Genres Jazz und Neue Musik eine eigene Nische geschaffen. Von Jazz bis Streichquartett, von Noise bis Klezmer, von Easy Listening bis Kirchenorgel, Cartoon, elektrischer Oud, Opernsopran oder Frauenchor - Zorns musikalische Reise scheint endlos. Als Inhaber des Plattenlabels „Tzadik” gab er dem weiten Feld des Jazz einen neuen Anstrich, in dem er sich vor allem an traditionell jüdischer Musik orientierte. Auch erprobte Zorn unter anderem in seinem Projekt „Naked City” die Verbindung von Free Jazz mit anderen Genre-Elementen wie Hardcore, Punk, Noise und Death Metal. Zorn kollaboriert regelmäßig mit anderen Musiker*innen, darunter Bill Frisell, Fred Frith, Barbara Hannigan und Mike Patton. Seit 2010 filmt Mathieu Amalric den New Yorker Musiker allein mit Kamera und Mikrofon. So entstanden drei Filme mit bewusst unterschiedlichen Prismen, mit ihren Konstellationen aus Musiker*innen, Freundschaften, Arbeit und Klangenergien. Der vierte befindet sich in Produktion.
Gefördert durch den Senator für Kultur / Junge Szene Subkultur
So. 16.3. / 18:00mit Gästen & Gespräch; Eintritt frei nach Anmeldung
Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine herrscht in der Region der Ausnahmezustand. Regisseurin Oksana Karpovych zeigt in ihrem Dokumentarfilm „Intercepted” („Abgefangen“) Bilder der Zerstörung, aber auch Spuren von neuem Leben. Auf der Ton-Ebene hören wir Auszüge aus Telefongesprächen russischer Soldaten mit ihren Familien, die der ukrainische Geheimdienst abgehört hat. Die Anrufe von der Front sind ein erschütterndes Zeugnis der Grausamkeit des Krieges. Die Soldaten berichten ihren Angehörigen vom Alltag an der Front, und gestehen ihnen schwere Kriegsverbrechen wie Folter, Vergewaltigung oder Plünderungen. Die trotzdem die Täter unterstützenden Reaktionen der meist weiblichen Verwandten offenbaren, dass der russische Propaganda-Apparat funktioniert. Der kanadisch-französisch-ukrainisch produzierte Dokumentarfilm erhielt den Friedensfilmpreis des 39. Filmfest Osnabrück.
Eintritt frei nach Anmeldung über www.freiheit.org
Die Veranstaltung wird von der Friedrich-Naumann-Stiftung und der Rudolf-von-Bennigsen-Stiftung durchgeführt. Kooperationspartner Ein Herz für die Ukraine e.V.
Regisseurin Oksana Karpovych: Ukrainisch-kanadische Filmemacherin, Autorin und Fotografin, geboren in Kyiv. Sie ist Absolventin der Nationalen Universität Kiew-Mohyla-Akademie im Fach Kulturwissenschaften und der Concordia University in Montreal im Fach Filmproduktion. Sie arbeitete als Produzentin vor Ort mit internationalen Reportern zusammen, die über den Einmarsch Russlands in der Ukraine im Frühjahr 2022 berichtet haben. Filmografie: 2015 Lost; Kurz-Dokumentarfilm 2017 Temporary; Kurz-Dokumentarfilm 2019 Don’t Worry, the Doors Will Open; Dokumentarfilm 2024 Intercepted; Dokumentarfilm (Quelle: Berlinale)
Di. 18.3. / 18:00mit Einführung von Christian Naegeler, Pastor in der Bremischen Evangelischen Kirche
Anthony ist ein älterer Herr und bereits etwas tattrig, aber noch rüstig und eloquent. In seiner Wohnung in London wird er im Alltag unterstützt von seiner Tochter Anne und einer Pflegekraft. Als letztere kündigt, weil Anthony ihr unter anderem Diebstahl unterstellt, kommt es zur Auseinandersetzung mit Anne. Recht schnell gerät Anthonys Bild von sich als alter, alleinlebender Mann ins Wanken. Ist es wirklich seine Wohnung in der er lebt oder die seiner Tochter? Und wer ist dieser fremde Mann, der sich als Schwiegersohn Paul ausgibt? Wollte Anne nicht gerade zu ihrer neuen Liebe nach Paris ziehen? Anthonys Demenz wird zusehends ausgeprägter und seine Gemütszustände wechseln zwischen Verzweiflung, Ungehaltenheit und Unbeschwertheit. Vor allem treibt ihn der große Wunsch an, sich einen letzten Rest Selbstständigkeit zu bewahren.
Regisseur Florian Zeller hat nach dem von ihm verfassten und gefeierten Theaterstück „Le Père”, welches die Demenz aus der Sicht des Patienten behandelt, mit „The Father” sein Spielfilmdebüt gegeben. Die Film-Adaption wurde für sechs Oscars nominiert und Anthony Hopkins als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.
Do. 20.3. bis So. 23.3.mit Gästen, Filmgesprächen & Premieren
Vom 19. bis 23. März 2025 heißt es „Film ab!“ für das 10. Filmfest Bremen. Euch erwartet ein vielfältiges Programm aus den internationalen Wettbewerbskategorien Humor/Satire, Innovation und Deutschlandpremieren im Langfilmformat sowie der regionalen Kategorie Bremen/Niedersachsen.
Filme vom 13.3. bis 19.3.
Ab Do. 13.3. / 20:00
Dietrich Kuhlbrodt, 1932 geboren, lebt als Pensionär im Treppenviertel von Blankenese. Seine Frau Brigitte, mit er fünfzig Jahre lang zusammen war, ist gestorben, aber Dietrich Kuhlbrodt ist noch da, wach, lebendig, streitbar, humorvoll. Er war Oberstaatsanwalt und ist Schauspieler und Filmkritiker. In seinem ersten Beruf hat er in den Sechzigerjahren Nazis verfolgt. Im zweiten hat er oft Nazis gespielt und Rollen in den Filmen Christoph Schlingensiefs (u.a. „Das deutsche Kettensägenmassaker“, „Menu Total“), Lars von Triers („Europa“) und dem „Nonkonform“-Regisseur Arne Körner („Der Gasmann“) übernommen. In seinem dritten Beruf hat Kuhlbrodt unzählige Texte für den Filmdienst, Filmkritik und Konkret geschrieben. Und vor allem hat er Freude daran, sich unkonventionell zu verhalten und zu überraschen. So verspeist der 92-jährige vor laufender Kamera mit Genuss ein Sektglas. In „Nonkonform“ kombiniert Arne Körner Archivmaterial mit ausgiebigen Interviews und Momentaufnahmen aus Kuhlbrodts Alltag, unterlegt mit einem jazzigen Soundtrack von Helge Schneider.
Ab Fr. 14.3. / 18:00
Nach zehn Jahren kehrt Jérémie in seinen Heimatort Saint-Martial im Südosten Frankreichs zurück, um an der Beerdigung des Dorfbäckers Jean-Pierre teilzunehmen. Als Teenager war Jérémie dessen Lehrling – und vielleicht noch mehr. Von Vincent, dem latent gewalttätigen Sohn des Verstorbenen, wird Jérémie mit Argwohn empfangen, aber auch mit unterschwelligem Begehren. Die Bäckerswitwe Martine bietet ihm einen Schlafplatz an und sucht etwas direkter seine körperliche Nähe. Sie hofft, dass Jérémie die Bäckerei ihres Mannes übernimmt. Je länger Jérémie im Ort ist, je mehr brechen alte Wunden auf – und als eine Person auf mysteriöse Weise verschwindet, fällt der Verdacht schnell auf Jérémie.
ALAIN GUIRAUDIE: 1964 im französischen Villefranche-de-Rouergue geboren. In den Neunzigern drehte er mehrere Kurzfilme und 2001 seinen ersten Langfilm „Du soleil pour les gueux“.
2013 lief „Der Fremde am See“ bei den Filmfestspielen von Cannes. Dort wurde Guiraudie mit dem Regiepreis der Sektion Un certain regard und der Queer Palm ausgezeichnet. Sein nachfolgender Spielfilm „Haltung bewahren!“ (2016) lief im Wettbewerb von Cannes. Bei der Berlinale 2022 erröffnete „Viens je t’emmène“ die Panorama-Sektion. „Misercordia“ feierte wieder in Cannes Weltpremiere und wurde wie zuvor schon „Der Fremde am See“ von der Redaktion der Cahiers du Cinéma auf Platz 1 ihrer Jahres-Top-10 gesetzt.
Ab Fr. 14.3. / 20:30
Albert Speer war Hitlers engste Vertrauter, war verantwortlich für zwölf Millionen Zwangsarbeiter und sollte als Chefarchitekt Berlin zur Welthauptstadt umgestalten. Trotzdem entging der ranghöchste Nazi in Nürnberg der Todesstrafe. Nach zwanzigjähriger Haft publizierte er seine Memoiren Erinnerungen: eine Verharmlosung seiner Taten und Beweggründe, die eine Millionen Mal verkauft wurde und von Hollywood nicht unbemerkt blieb. Vanessa Lapas Film führt uns ins Jahr 1971: Paramount Pictures plant, Speers Bestseller zu verfilmen und Speer will am Drehbuch mitwirken. Drehbuchautor Andrew Birkin führt monatelang Gespräche mit Speer, deren Tonaufzeichnungen Vanessa Lapa hier als Grundlage nutzt und Speers skrupellosen Versuch aufdeckt, seine Vergangenheit mit dem geplanten Film reinzuwaschen.
Im Rahmen der Ausstellung ›Albert Speer in der Bundesrepublik. Vom Umgang mit deutscher Vergangenheit‹ im Hafenmuseum Bremen.
Ab Sa. 15.3. / 17:30
Am Anfang von „No Other Land“ ist zu sehen, wie ein Bulldozer ein Haus in Masafer Yatta zerstört, einer Sammlung von Dörfern im Westjordanland. Und diese Bilder wiederholen sich. Über fünf Jahre hat ein palästinensisch-israelisches Kollektiv die Zerstörungen in der Region durch die israelische Armee dokumentiert. Im Zentrum stehen der palästinensische Aktivist Basel Adra und sein israelischer Freund, der Journalist Yuval Abraham. Während Basel seit seiner Kindheit unermüdlich gegen die Versuche der israelischen Armee kämpft, die Bewohner*innen von Masafer Yatta zu vertreiben, versucht Yuval, die Komplexität des Konflikts durch seine Arbeit als Journalist zu vermitteln. Ihn und Yuval eint die Überzeugung, die Wahrheit ans Licht bringen zu müssen. Ihr gemeinsamer Film dokumentiert die harten Lebensbedingungen der palästinensischen Gemeinschaft unter der Besatzung, die täglichen Kämpfe gegen die Zwangsräumung und die Zerstörung ihres Zuhauses. Während Yuval sich vergleichsweise unbehelligt durch das Westjordanland bewegen kann, sieht Basel sich konstanter Repression ausgesetzt.
Preis für den besten Dokumentarfilm und Panorama Publikumspreis bei der Berlinale 2024.
Kinder- & Jugendkino
Sa. 8.3. + So. 9.3. / 15:00 // Sa. 15.3. + So. 16.3. / 15:30
Berlin: Jamila ist neun, Rachel elf und Faseeha zwölf Jahre alt. Sie treffen sich regelmäßig im Mädchenzentrum MÄDEA im Bezirk Wedding, um gemeinsam an Texten, Aufnahmen und Auftritten zu arbeiten. Dabei werden sie von dem Künstler*innen-Projekt Peira unterstützt. Das Rap-Projekt Sisterqueens soll unter anderem ihr Selbstbewusstsein und Toleranz gegenüber anderen stärken. Aber vor allem soll es den Mädchen zeigen, dass sie in dem immer noch von Männern dominierten Rap einen Platz haben. Die Lieder, die sie schreiben und dazu tanzen, handeln von Feminismus, Diskriminierung und Gruppenzusammenhalt. Jamila, Rachel und Faseeha lernen zusammenzuhalten und weniger auf die Meinung anderer zu geben. „Ich feiere mich selbst“ lautet eine Textzeile. Über vier Jahre hat das Team von Filmemacherin Clara Stella Hüneke die drei bei Konzerten, auf Demos und nach Hause zu ihren Familien begleitet – mitten in der Corona-Pandemie.
Sa. 15.3. / 15:00 // So. 16.3. / 15:00KIJUKO Club // Sa. 29.3. + So. 30.3. / 15:30
Nina ist zehn Jahre alt und liebt die Gutenachtgeschichten ihres Vaters, die von einem kleinen Igel handeln, der in der Fabrik lebt und immer an das Gute glaubt. Doch seitdem die Fabrik, in der Ninas Vater gearbeitet hat, geschlossen wurde, hat sich ihr Vater verändert. Es gibt es keine Igel-Geschichten mehr und die Ferien müssen sie jetzt zu Hause verbringen. Ninas Welt steht Kopf. Dann hört sie, dass der verhaftete Manager der Fabrik Geld gestohlen und versteckt hat. Wenn sie dieses Geld finden, könnten sie alle Probleme lösen! Also machen sich die Nina und ihr bester Freund Mehdi auf die Suche nach dem versteckten Geld. Und der kleine Igel ist in ihrer Fantasie auch dabei.