Kommende Gäste & Specials

DDR 1980, Regie: Lothar Warneke, 113 Min.

So. 1.6. / 17:30mit Gästen: Corinna Bühring, GEWOBA & Studierenden der School of Architecture Bremen, HSB

Die junge Architektin Franziska Linkerhand hat genug: genug von einer Ehe, in der sie sich verliert, genug von einem beruflichen Umfeld, das sie auf ihre Rolle als brave Assistentin reduziert. Sie verlässt Ost-Berlin, um in der Provinz ein neues Leben zu beginnen – angetrieben vom Wunsch, Architektur und Leben zu verbinden. In der Stadt N. kommt sie in ein Kollektiv, dessen Chef Schafheutlin bereits vor den Zwängen der Praxis kapituliert hat. Die starren Strukturen und die Bevormundung durch Männer führt zwangsläufig zu Auseinandersetzungen. In dem Kipperfahrer Trojanovicz lernt sie einen neuen Mann kennen und lieben. Aber wie im Beruf geht sie auch im Privatleben keine Kompromisse ein. 
Lothar Warnekes Verfilmung des autobiografischen Romanfragments „Franziska Linkerhand“ von Brigitte Reimann zeigt, wie das Leben seiner feministisch informierten Hauptfigur mit den gesellschaftlichen und architektonischen Normen in Konflikt gerät. In Franziskas architektonischen Ambitionen drückt sich ihre innere Haltung aus – kompromisslos und suchend. Architektur ist in „Unser kurzes Leben“ nicht nur Baukunst, sondern eine gesellschaftliche Praxis. 

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E/RUM 2023, Regie: Pau Durà, 100 Min., OmengU

Mo. 2.6. / 18:00bei der Filmvorführung lädt das Instituto Cervantes Bremen Sie auf ein Glas Wein aus einer spanischen Region ein!

Valencia: Colombo arbeitet in einer Autowerkstatt, die rund um die Uhr geöffnet ist, und bessert sein karges Gehalt durch den Handel mit Marihuana auf. Als Mario, ein Vogelliebhaber, in der Werkstatt auftaucht, weil er einen Chauffeur sucht, nimmt Colombo den Job an. Mario will an die Costa Brava fahren und Kraniche beobachten. Doch als sie ankommen, erfahren sie, dass die Kraniche ihren Kurs in Richtung Donaudelta in Rumänien geändert haben. Mario will unbedingt dorthin und Colombo braucht das Geld. Im Verlauf der weiteren Reise durch halb Europa lernen die Männer sich und einander immer besser kennen.
Pájaros lässt das männliche Außenseiterpärchen wieder aufleben, das schon im bahnbrechenden Roadmovie „Easy Rider“ (1969) präsent war und im aktuellen spanischen Kino nur sehr selten zu finden ist. Der Roadtrip, in diesem Fall durch halb Europa, wird besonders deutlich als Allegorie der Existenz selbst (der Mensch als homo viator), aber auch, was noch origineller ist, der Paarbeziehungen dargestellt, eine Symbolik, die durch die Anwesenheit der Kraniche verstärkt wird, deren Wanderung die Protagonisten folgen. Diese Vögel überwintern in Spanien und wandern nach Osteuropa, um sich fortzupflanzen. Offensichtlich wird im Film auch die klassische Gleichsetzung des Vogelflugs mit spiritueller Befreiung aufgegriffen. (Quelle: Instituto Cervantes)

Aquí puedes encontrar la información de la película en español.

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B/S 2024, Regie: Leonardo Van Dijl, 104 Min., OmU

Di. 3.6. / 17:30mit Gast: Bianca Gerdes, Psychologische Psychotherapeutin, Mädchenhaus Bremen

Julie gehört zu den besten Spielerinnen ihrer belgischen Tennisakademie. Ihr Alltag ist durchgetaktet, ihr Ehrgeiz groß. Als eine Vereinskollegin Suizid begeht und ihr Trainer Jérémy wegen fragwürdiger Methoden suspendiert wird, leitet der Club eine Untersuchung ein. Alle Spielerinnen sollen aussagen – doch Julie schweigt. Während sie weitertrainiert und sich auf die Aufnahme in das „Junior Pro“-Team vorbereitet, wird sie zunehmend mit Fragen und auch unterschwelligen Vorwürfen konfrontiert. Doch Julie schweigt weiter und durchlebt eine Phase, in der sie versucht, sich zwischen Loyalität, Selbstschutz und äußerem Druck zu positionieren – ohne je die Kontrolle über ihr Verhalten preiszugeben.
Für seinen Debütfilm suchte Leonardo Van Dijl Laiendarsteller*innen in der Tennisszene und fand so auch Tessa Van den Broeck: „Ich habe festgestellt, dass gute Tennisspieler*innen auch gute Schauspieler*innen sind, weil sie in der Regel sehr klug sind und ein schnelles motorisches Gedächtnis haben. Sie sind es gewohnt, Feedback sofort zu verarbeiten. Mir hat es also sehr, sehr viel Spaß gemacht, und ich finde, sie haben alle fantastische Leistungen geliefert.“ „Julie bleibt still“ war der belgische Beitrag als „Bester Internationaler Film“ bei der Oscarverleihung 2025.

Regisseur Leonardo van Dijl: ist ein in Belgien lebender Autor und Regisseur. Sein jüngster Kurzfilm „Die Turnerin“ (OT: „Stephanie“ (2020) wurde für den offiziellen Wettbewerb von Cannes, San Sebastián und TIFF sowie für über 150 weitere Filmfestivals ausgewählt und erhielt dort zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen. 
Leonardos Spielfilmdebüt „Julie bleibt still“, eine Co-Produktion von De Wereldvrede, Les Films du Fleuve, Hobab und Film i Väst, feierte seine Weltpremiere im Mai 2024 auf der renommierten Semaine de la Critique des Filmfestivals von Cannes. (Quelle: Presseheft)
 

In Kooperation mit Mädchenhaus Bremen. Die Mädchenhaus Bremen gGmbH ist ein Schutzort für Mädchen* und junge Frauen* mit verschiedenen Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe. 
Bianca Gerdes, Psychologische Psychotherapeutin und langjährige Mitarbeiterin derBeratungsstelle des Mädchenhauses.

 

 

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Filme vom 22.5. bis 28.5.

D/USA/GB 2024, Regie: Fleur Fortuné, 114 Min., engl. OmU

Ab Do. 22.5. / 17:30

Die Klimakatastrophe hat stattgefunden, und Geburten werden seitdem in der dystopischen Welt streng reguliert. Wenn der Virtual-Reality-Entwickler Aaryan und die Botanikerin Mia ein Kind bekommen wollen, müssen sie zuvor eine Eignungsprüfung bestehen. Dafür zieht die staatliche Prüferin Virginia für sieben Tage bei ihnen ein, beobachtet sie ununterbrochen und konfrontiert sie mit Tests, die zunehmend bizarrer werden und das Paar mit unerwarteten Herausforderungen konfrontiert: Rollenspiele, psychologische Manipulationen und zuerst subtile, dann heftige Grenzüberschreitungen bringen Mia und Aaryan an ihre jeweiligen Belastungsgrenzen. Mia zweifelt zunehmend an den Absichten der Prüferin, und das Psychoduell zwischen den beiden Frauen spitzt sich immer weiter zu. Geht es hier wirklich noch um eine Bewertung nach Kriterien, die für alle gelten? Oder steckt hinter Virginias Methoden eine eigene Agenda? Mia und Aaryan müssen entscheiden, wie weit sie gehen wollen, um sich ihren Traum vom Elternsein zu erfüllen.

Regisseurin Fleur Fortuné: The Assessment ist ihr Spielfilmdebüt. In der Vergangenheit arbeitete sie zusammen mit dem Musikvideoproduzenten Manu Cossu unter dem Namen Fleur & Manu für eine Reihe von Kurzfilmen und Musikvideos. Fortuné drehte auch Werbeclips, unter anderem für Armani und Chanel.

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D 2024, Regie: Kathrin Jahrreiß, 110 Min.

Ab Do. 22.5. / 18:00

Es sind drei sehr unterschiedliche Brüder, deren Leben Kathrin Jahrreiß in ihrem Dokumentarfilm rekonstruiert hat. Zwei davon sind ihre Großonkel: Walther Jahrreiß, Psychiater, bis 1935 stellvertretender Direktor der Psychiatrischen Klinik in Köln, emigrierte 1936 mit seiner jüdischen Ehefrau Lotte in die USA; und Hermann Jahrreiß, der im „Dritten Reich“ als Staats- und Völkerrechtler eine steile Karriere machte. Nach dem Krieg wurde er zunächst seiner Ämter enthoben, war dann aber Verteidiger von Kriegsverbrechern in den Nürnberger Prozessen und u. a. in der Nachkriegszeit Rektor der Universität zu Köln. Der dritte Bruder ist der Großvater der Regisseurin, Otto Jahreiß, Rechtsanwalt in Dresden, der auch nach der Ermordung seiner jüdischen Ehefrau Ruth im nationalsozialistischen Deutschland blieb. Nach dem Krieg baute er als Anwalt den bundesrepublikanischen Rechtsstaat mit auf – bis er von der Stasi rekrutiert wurde. „Der dritte Bruder“ zeichnet das Bild einer deutsch-jüdischen Familie über mehrere Generationen hinweg, in drei politischen Systemen. Und er zeigt drei Menschen, die einander fremd geworden sind und deren Familien in diesem Film ins Sprechen kommen.

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D 2024, Regie: Jennifer Mallmann, Kamera: Sina Diehl, 82 Min., griech., farsi, dt. OmU

Ab Do. 22.5. / 20:00

Moria war Europas größtes Flüchtlingslager, hoffnungslos überfüllt und berüchtigt für seinen katastrophalen Zustand. Nach dem verheerenden Brand im September 2020 stoppte die gerade angelaufene Debatte um die katastrophalen Bedingungen in den Lagern an den EU-Außengrenzen. Denn sehr schnell wurden sechs junge Asylbewerber der Brandstiftung verdächtigt und dann ohne großen Prozess verurteilt. Der Prozess gegen die Verdächtigen blieb damals weitgehend unbeachtet, obwohl das Agieren der griechischen Justiz mehr als bedenklich war. Und die EU befasste sich nicht mehr mit der menschenrechtlich bedenklichen Lage in anderen Lagern, da es ja kein Systemfehler schien, sondern die Tat einzelner Insassen. 
Im Mittelpunkt von „Moria Six“ steht der Briefwechsel der Regisseurin Jennifer Mallmann mit Hassan, einem der Verurteilten, der vom Gefängnisalltag berichtet. In ruhigen Bildern wird die Realität an Europas Außengrenzen wahrnehmbar: eine systematische Abschottung, die Geflüchtete kriminalisiert und in Hochsicherheitslagern isoliert. 

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D 2025, Regie: Ali Samadi Ahadi, 89 Min., farsi OmU

Ab Do. 22.5. / 20:30

Die Menschenrechtsaktivistin Maryam ist seit sechs Jahren im berüchtigten Evin-Gefängnis in Iran inhaftiert. Ihr Ehemann Behnam ist mit den beiden Kindern bereits nach Deutschland geflohen. Als Maryam aus medizinischen Gründen ein einwöchiger Hafturlaub gewährt wird, freut sie sich, ihre Mutter und ihren Bruder wiederzusehen. Diese haben heimlich mit Maryams Ehemann ihre Flucht organisiert. Maryam könnte über das türkisch-iranische Grenzgebirge nach Deutschland fliehen. Oder sie kann ins Gefängnis zurückkehren, zu den anderen Frauen, mit denen sie für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung kämpft. Eine schwere Entscheidung, doch dann entschließt sie sich zur Flucht und tritt die beschwerliche Reise durchs winterliche Gebirge an. Eine Reise, auf der sie nie genau wissen kann, wer von ihren Begleitern vertrauenswürdig ist und wer nicht. Doch sicher in Hamburg angekommen, hadert sie mit ihrer Entscheidung.


Regisseur Ali Samadi Ahadi (*1972 im Iran) floh 1985 ohne seine Eltern nach Deutschland. Seit 2000 arbeitet er als freier Regisseur, Drehbuchautor und Editor. Für seinen Dokumentarfilm Lost Children (2009) erhielt er den Deutschen Filmpreis. Er hat zahlreiche Kinderfilme inszeniert, z.B. Die Mucklas und wie sie und Pettersson und Findus kamen (2022). Mit „Sieben Tage“ verfilmte Ahadi ein Drehbuch seines iranischen Kollegen Mohammad Rasoulof (Die Saat des heiligen Feigenbaumes). Der wollte den Film ursprünglich selbst drehen, wurde dann aber im Iran inhaftiert. So entstand der Film binnen weniger Wochen in Georgien und im Iran. (Quelle: Presseheft)

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Kinder- & Jugendkino

D 2024, Regie: Sarah Winkenstette, 82 Min., FSK: 6, empf. ab 8 J.

So. 11.5. + Sa. 17.5. / 15:00 // So. 18.5. / 15:00KIJUKO Club // Sa. 24.5. + So. 25.5. / 15:30

Tom ist zehn und anders als die anderen Kinder. Er mag keine Veränderungen, keine Dinge, die rot sind, und alles Laute wird ihm rasch zu viel. Sein Spezialgebiet ist der Weltraum und er träumt davon, eines Tages der erste Mensch auf dem Mars zu sein. Als seine Mutter beruflich nach China muss, soll Tom für sechs Wochen mit seinen älteren Geschwistern Nina und Elmar zu Oma und Opa aufs Land ziehen. Für Tom eine Katastrophe! Damit er die Zeit durchhält, schenkt seine Mutter ihm ein Logbuch. Wieso sieht er den Aufenthalt bei den Großeltern nicht als Probe-Marsmission? Gute Idee, findet Tom, und ernennt kurzerhand seine ständig telefonierende Schwester Nina zur Funkerin und den hyperaktiven Elmar zum Ersten Offizier. Gemeinsam mit seiner Crew versucht er, den Planeten Lunau zu erkunden und Oma und Opa zu verstehen, die nach vollkommen eigenen Regeln zu leben scheinen.
Nach der gleichnamigen Buchvorlage von Sebastian Grusnick und Thomas Möller. 

Der Film erhielt beim Bremer Kinder- und Jugendfilmfestival in 2024 den Preis der „Bremen Vier“-Kinderjury. Insbesondere die schauspielerische Leistung der Darsteller*innen, allen voran von Hauptdarsteller Theo Kretschmer, beeindruckte die fünfköpfige Kinderjury.

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DK/S 2024, Buch, Regie: Jon Holmberg, 90 Min., FSK: 6, empf. ab 8 J.

Sa. 24.5. + So. 25.5. / 15:00 // Sa. 31.5. + So. 1.6. / 15:30

Willy ist zehn Jahre alt und träumt davon, ein Superheld zu sein. Dann könnte er mit seinem Vater, der Polizist ist, zusammen auf Verbrecherjagd gehen. Doch dieser Traum zerplatzt, als Willys Bruder geboren wird. Denn nun steht Baby Charlie dauerhaft im Mittelpunkt der Eltern. Und zu allem Überfluss hat dieser kleine Bruder auch noch echte Superkräfte! Da kann Willy nur neidisch zuschauen. Doch als ein Superschurke und ein durchgeknallter Wissenschaftler ihre Heimatstadt bedrohen, beschließen die Brüder, die Bösen zusammen zu bekämpfen. Immerhin ist Charlie noch ein Baby - Superkräfte hin oder her. Doch kann Willy seine Eifersucht überwinden?
Nach der schwedischen Comicbuch-Vorlage von Camilla Läckberg.

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