Filme vom 17.7. bis 23.7.

GB/USA/F/D 2024, Regie: Andrea Arnold, 119 Min., OmU

Ab Do. 17.7.  / 17:30

Die zwölfjährige Bailey wächst in einer besetzten Hausruine außerhalb Londons mit ihrem Vater Bug und ihrem Halbbruder Hunter auf. Alles in ihrem Leben ist von Gewalt und Armut bestimmt. Ihr sprunghafter Vater liebt den Dauerrausch und die drei leben am Existenzminimum. Als ihr Vater ankündigt, in wenigen Tagen zu heiraten, rebelliert Bailey und läuft von zu Hause weg. Sie stromert durch die trostlose heruntergekommene Industrieregion, in der die Natur sich die Gebiete zurückholt und in der Bailey, die Vögel liebt, sich wohler fühlt als Zuhause. Dort begegnet sie einem seltsamen Fremden im Faltenrock, der sich Bird nennt und der behauptet, seine Eltern zu suchen. Gemeinsam ziehen sie weiter, besuchen Baileys Mutter und ihren neuen Partner. Während sich Bailey mehr und mehr von ihren Eltern emanzipiert, entwickelt sich zwischen ihr und Bird eine zarte, solidarische und auch rätselhafte Verbindung.

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N/PAL 2024, Regie: Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham, Rachel Szori, 95 Min., OmU

Ab Do. 17.7. / 18:00

Am Anfang von „No Other Land“ ist zu sehen, wie ein Bulldozer ein Haus in Masafer Yatta zerstört, einer Sammlung von Dörfern im Westjordanland. Und diese Bilder wiederholen sich. Über fünf Jahre hat ein palästinensisch-israelisches Kollektiv die Zerstörungen in der Region durch die israelische Armee dokumentiert. Im Zentrum stehen der palästinensische Aktivist Basel Adra und sein israelischer Freund, der Journalist Yuval Abraham. Während Basel seit seiner Kindheit unermüdlich gegen die Versuche der israelischen Armee kämpft, die Bewohner*innen von Masafer Yatta zu vertreiben, versucht Yuval, die Komplexität des Konflikts durch seine Arbeit als Journalist zu vermitteln. Ihn und Yuval eint die Überzeugung, die Wahrheit ans Licht bringen zu müssen. Ihr gemeinsamer Film dokumentiert die harten Lebensbedingungen der palästinensischen Gemeinschaft unter der Besatzung, die täglichen Kämpfe gegen die Zwangsräumung und die Zerstörung ihres Zuhauses. Während Yuval sich vergleichsweise unbehelligt durch das Westjordanland bewegen kann, sieht Basel sich konstanter Repression ausgesetzt.

Preis für den besten Dokumentarfilm und Panorama Publikumspreis bei der Berlinale 2024.

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ISL/USA 2024, Regie: Pamela Hogan, Hrafnhildur Gunnarsdottir, 70 Min., OmU

Ab Do. 17.7. / 20:00

Was wäre, wenn alle Frauen einfach für einen Tag ihre Arbeit niederlegen würden? An einem schicksalhaften Herbstmorgen im Jahr 1975 geschah genau dies in Island. 90 Prozent aller isländischen Frauen weigerte sich an diesem Tag, ihrer Lohnarbeit nachzugehen, zu kochen, zu putzen und sich um die Kinder zu kümmern. Sie kämpfen mit dieser Aktion für gleichwertige Bezahlung, gesellschaftliche Teilhabe und Gleichberechtigung. Binnen kürzester Zeit kommt das ganze Land mit circa 200.000 Einwohnern zum Stillstand. Unter den vielen Demonstrierenden, die sich während des Frauenstreiks in Reykjavik versammeln, finden sich tatsächlich auch einige Männer ein. Der legendäre Streik der Isländer*innen ist erfolgreich und geht in die Geschichte ein. Bis heute ist der sogenannte Gender Pay Gap international in keinem Land so niedrig wie in Island. 1980 wurde Vigdís Finnbogadóttir als erste Frau weltweit zur Präsidentin eines Landes gewählt. 
Zum 50. Jubiläum des Frauenstreiks erzählen erstmals die damals beteiligten Frauen in dieser Dokumentation von den Ereignissen am 24. Oktober 1975.

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IT/D 2024, Regie: Daniela Porto, Cristiano Bortone, 110 Min., ital. OmU

Ab Do. 17.7. / 20:30

Die 17-jährige Marta kämpft in den 1940er Jahren kurz nach Kriegsende in Italien um ihre Selbstbestimmung. In der ländlich-konservativen Welt Kalabriens scheint Martas arrangierte Ehe mit Michele, von dem sie schwanger ist, der einzige Weg für sie. Aber Michele kommt nicht von der Front zurück, und so steht sie ohne Verlobten, dafür mit dem fünfjährigen Sohn Michelangelo alleine da. Als Martas Eltern eine Hochzeit mit einem älteren Witwer arrangieren, sagt sie nicht Nein. Doch während der Hochzeitsvorbereitungen begegnet Marta dem offen homosexuellen Hochzeitsplaner Lorenzo, kultiviert und ein Außenseiter wie sie. Eine ungewöhnliche Freundschaft entsteht, die Marta neue Perspektiven öffnet. Unterstützt von Lorenzo lernt sie, für sich selbst einzustehen – gegen familiäre Zwänge, kirchliche Macht und die dörfliche Enge. Dank Lorenzo bekommt sie Kontakt zu feministischen Kreisen in der Stadt, wo eine Freundin Lorenzos ihr Talent fürs Schreiben entdeckt und sie im Büro der Kommunistischen Partei unterrichtet. Die Schreibmaschine muss sie vor den Eltern verbergen, doch mit ihren neuen Fähigkeiten gelingt ihr die Abnabelung. 
Daniela Porto verfilmte ihr gleichnamiges Romandebüt zusammen mit ihrem Mann Cristiano Bortone. Hintergrund ist das im Jahr 1946 endlich auch in Italien eingeführte Frauenwahlrecht.

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Kinder- & Jugendkino

D 2024, Regie: Veit Helmer, 70 Min., FSK: 0, empf. ab 6 J.

Sa. 12.7. + So. 13.7. / 15:00 // Sa. 19.7. + So. 20.7. / 15:30

Das Affenkind Akiko lebt im Zoo und eigentlich gefällt es ihm hier ganz gut. Wäre da nicht die fiese Zoodirektorin, die den Tieren immer stärkere Gitter vorsetzt. Akikos Großvater, der sich noch gut an sein früheres Leben in Freiheit erinnert, hat genug von der Gefangenschaft und schmiedet einen Plan: Akiko soll ausbrechen, seine Verwandten aus dem Wald holen und mit ihnen den Rest der Familie aus dem Zoo befreien. Also macht sich der kleine Kapuzineraffe auf die abenteuerliche Suche durch den Großstadtdschungel. Doch wie soll er den Wald finden, von dem alle Tier in der Stadt meinen, der sei nur ein Kindertraum? Akiko lässt nichts unversucht und bekommt Hilfe von Adler, Waschbär, Chamäleon und Co. Doch auch die Zoodirektorin ist ihm mit der Polizei bereits dicht auf den Fersen.

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LTT/F/B 2024, Regie: Gints Zilbalodis, Animation, ohne Dialoge, 84 Min., FSK: 6, empf. ab 8 J.

Sa. 19.7. + So. 20.7. / 15:00 // Sa. 26.7. + So. 27.7. / 15:30

Kaum hat sich die kleine schwarze Katze den Schlaf aus den Augen gerieben, muss sie erschrocken feststellen, dass eine gewaltige Flut in diesem Moment die Welt unter sich begräbt. In letzter Sekunde kann sie sich auf ein Segelboot retten, wo nach und nach auch ein diebisches Äffchen, ein gutmütiger Labrador, ein schläfriges Wasserschwein und ein stolzer Sekretärvogel Zuflucht finden. Schon bald wird klar: Ihre Verschiedenheit ist ihre Stärke und gemeinsam stellen sie sich den Herausforderungen der neuen Welt.
Der preisgekrönte Animationsfilm und gerade mit einem Oscar® prämierte Animationsfilm brachte schon das Publikum in Cannes zum Staunen, gewann u. a. den Jury Award und den Publikumspreis in Annecy und wurde als Bester Animationsfilm für den Europäischen Filmpreis 2024 nominiert.

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