Kommende Gäste & Specials
Di. 24.6. / 17:30mit Diskussion & Gästen
Die ruhige Kleinstadt Korntal in Baden-Württemberg wird zum Mittelpunkt eines der schwerwiegendsten Missbrauchsskandale innerhalb der Evangelischen Kirche Deutschlands. Seit den 1950er Jahren kam es in den Kinderheimen der pietistischen Brüdergemeinde zu schweren Übergriffen. Hunderte Kinder wurden Opfer körperlicher und sexualisierter Gewalt, viele mussten Zwangsarbeit verrichten. 2013 gelangten die Missbräuche an die Öffentlichkeit. Seither haben mehr als 150 ehemalige Heimkinder über ihre Erlebnisse gesprochen, über 80 Täter*innen konnten infolgedessen identifiziert werden. In der christlich geprägten, 9.000 Einwohner*innen zählenden Gemeinde Korntal stießen die Enthüllungen zunächst auf Abwehr. Doch der Druck auf die Gemeinde, welche die Heime bis heute betreibt, nahm stetig zu und ein Aufarbeitungsprozess wurde gestartet. Dessen Methoden und angebotenen Entschädigungen für die Opfer sind allerdings heftig umstritten. Viele Überlebende erleben sie als erneute Demütigung und kämpfen weiter für Aufmerksamkeit, Anerkennung und Würde.
Regisseurin Julia Charakter hat sechs Betroffene über mehrere Jahre begleitet. Entstanden ist ein tiefgründiger, bedrückender Dokumentarfilm, der aber auch zeigt, welche Kraft entstehen kann, wenn Menschen sich entscheiden, keine Opfer mehr sein zu wollen.
Teilnehmer*innen der Podiumsdiskusson:
Detlev Zander - Betroffener in Korntal, Sprecher der Betroffenenvertretung im Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt in der EKD
Karin Altenfelder - Vorständin der Diakonie Bremen
Friederike Strugholtz - Präventionsbeauftragte des Bistums Osnabrück
Nancy Janz - Leiterin der Fachstelle Sexualisierte Gewalt der Bremischen Evangelischen Kirche
Moderation: Dirk von Jutrczenka, Forum Kirche
Do. 26.6. / 18:00mit Gesprächsrunde & Gästen; Eintritt frei!
Kate ist Grundschullehrerin – klug, engagiert, beliebt bei ihren Schüler*innen. Doch sie führt ein Doppelleben: morgens trinkt sie im Auto, abends genießt sie mit ihrem Mann den Rausch. Lange sieht sie kein Problem darin, bis ein Zusammenbruch vor der Klasse zur Zäsur wird. Erste Versuche, Hilfe zu finden, führen sie zu den Anonymen Alkoholikern, wo sie beginnt, ihr Verhalten zu reflektieren.
Die Kamera folgt ihr in Alltagssituationen, bei Gesprächen und Rückfällen, wobei die Inszenierung auf große Dramatik verzichtet. Auch die Beziehung zu ihrem Ehemann, der seinen Lebensstil nicht ändern will, rückt zunehmend in den Fokus und stellt ihre Entscheidung infrage. Nach und nach treten verdrängte Konflikte in Familie, Partnerschaft und Beruf zutage, die lange vom Alkohol überdeckt wurden.
In Kooperation mit dem Arbeitskreis Alkohol Bremen anlässlich des Weltdrogentags.
Der Internationale Tag gegen Drogenmissbrauch und unerlaubten Suchtstoffverkehr, kurz auch „Weltdrogentag“, offiziell International Day against Drug Abuse and Illicit Trafficking, findet jährlich am 26. Juni statt. Dieser Aktionstag wurde im Dezember 1987 durch die Resolution 42/112 der Generalversammlung der Vereinten Nationen festgelegt und ist gegen den Missbrauch von Drogen gerichtet. Ähnlich wie der Weltnichtrauchertag ist der Weltdrogentag jedes Jahr Anlass für Aktionen und Pressemitteilungen. Seitens der Vereinten Nationen (UN) ist das Büro der UN für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) für den „Weltdrogentag“ verantwortlich. (www.wikipedi.org)
Teilnehmer*innen der Gesprächsrunde:
Beatrix Meier, Leitung ambulante Suchthilfe
Eva Carneiro-Alves,Referat 24 – Psychiatrie und Sucht
Magdalena Windey, LIS Suchtprävention
und einer Vertretung der Selbsthilfegruppen,
Moderation: Oliver Peters, LIS Suchtprävention
Fr. 27.6. / 17:30mit Bernhard Docke, Rechtsanwalt
Der 3. Oktober 2001 verändert alles für Rabiye Kurnaz, Mutter dreier Söhne aus Bremen. Ihr Ältester, der 19-jährige Murat, reist kurz nach den Terroranschlägen des 11. September heimlich zum Koranstudium nach Pakistan und wird dort verhaftet. Überzeugt von seiner Unschuld, geht die Mutter zum Roten Kreuz, zu Amnesty International, schreibt an Botschaften und Ministerien. Doch niemand fühlt sich zuständig, denn Murat ist in Deutschland geboren, aber türkischer Staatsbürger. Erst im Frühjahr 2002 erhält Rabiye einen Brief ihres Sohnes und wendet sich damit an den Menschenrechtsanwalt Bernhard Docke. Der wird hellhörig, denn Murat wird ohne Anklage im US-Gefangenenlager Guantánamo festgehalten. Es beginnt ein jahrelanger Kampf für seine Rechte, der bis zum Supreme Court in Washington DC führen wird.
Der Fall Murat Kurnaz sorgte ab 2002 nicht nur in Deutschland für Aufsehen. Regisseur Andreas Dresen erzählt die Ereignisse aus der Perspektive der Mutter und balanciert dabei Dramatik und humorvolle Momente, die vor allem aus der Gegensätzlichkeit der beiden Hauptfiguren entstehen
Die Filmveranstaltung ist Teil des Projekts U3G - Universität der 3. Generation - AWO Bremen und des Roten Fadens für den Ruhestand, organisiert von der AWO Bremen.
Filme vom 19.6. bis 25.6.
Ab Do. 19.6. / 17:30
Trotz vieler Hürden in seinem Leben schaffte es Stelios Kazantzidis zu überleben und zudem ein erfolgreicher Musiker zu werden. Die berührende Lebensgeschichte des Sängers erzählt von Liebe, Familie, Freundschaft, Angeln, Kreativität, Menschen der Nacht, eingefleischten Fans und heftigen Konflikten. 1945 muss der 14-jährige Stelios mitansehen, wie sein Vater als Kommunist von politischen Gegnern getötet wird. Seine Mutter flieht mit ihrem älteren Sohn in ein Elendsquartier in einem Vorort von Athen. Hier leben viele christliche Pontosgriechen, die vom türkischen Regime verfolgt, zwangsislamisiert oder nach Griechenland deportiert wurden. Um Geld zu verdienen und den kleinen Bruder aus dem Heim zu holen, nimmt Stelios jede Arbeit an. Weil er bei der Arbeit singt, wird sein Talent entdeckt. Die ersten Schallplatten im Stil des Rembetiko, eines Mix‘ von griechischer Volksmusik und osmanischer Musiktradition, machen ihn bald bekannt und führen zu einer Weltkarriere. Frank Sinatra soll von ihm gesagt haben: „Wäre er in den USA geboren worden, hätte er eine größere Karriere gemacht als ich.“
Ab Do. 19.6. / 18:00
Es war die Konferenz des vergangenen Jahrhunderts, als sich die ranghöchsten Vertreter von acht sozialistischen und 27 kapitalistischen Ländern 1975 in Helsinki trafen. Das Ziel der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa – KSZE – war Versöhnung. Im Zentrum der Verhandlungen stand das Bestreben der Sowjetunion unter Leonid Breschnew, die bestehenden Grenzen des Ostblocks nach dem Zweiten Weltkrieg völkerrechtlich anerkennen zu lassen - während Westeuropa, sowie die USA unter Präsident Gerald Ford und Außenminister Henry Kissinger, auf die Stärkung von Demokratie und Menschenrechten drängten. Nach langwierigen Diskussionen verständigten sich schließlich 35 Staats- und Regierungschefs auf einen Kompromiss.
Arthur Francks Dokumentarfilm bietet einen eindrucksvollen Einblick in die historischen KSZE-Verhandlungen im Jahr 1975, für die er ausschließlich Archivmaterial nutzt und Schauspieler Bjarne Mädel als Erzähler die Teile zusammenführt. Lange Zeit wurde die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa als langwieriges, wenig effektives diplomatisches Unterfangen betrachtet. Rückblickend erwies sie sich jedoch als bedeutender Schritt: Sie trug zur Überwindung des Eisernen Vorhangs bei und beeinflusste den Zerfall der Sowjetunion sowie den Fall der Berliner Mauer.
Ab Do. 19.6. / 20:00
1996 in der Türkei. Der 14-jährige Ahmet wird von seinem erst seit Kurzem gläubigem Vater in ein islamisches Internat geschickt, um die muslimischen Werte zu lernen. Dort wohnt er nun, besucht aber weiterhin eine öffentliche Schule, in der es liberal-modern zugeht. Der Internatsalltag ist von autoritären Erziehungsmethoden, religiösen Ritualen und strikten Regeln beherrscht, die Ahmet immer mehr die Luft zum Atmen nehmen. In beiden Welten fühlt Ahmet sich fremd: In der Schule verheimlicht er seine Wohnsituation, im Internat wird er wegen seiner wohlhabenden Familie ausgegrenzt. Zum Glück findet er in Hakan einen Freund. Gemeinsam unternehmen sie heimlich einen Ausflug, bei dem erstmals Farbe ins bisher in Schwarz-Weiß gehaltene Filmbild kommt.
Ab Do. 19.6. / 20:30
Eine Jugend im Kanada der Nullerjahre. Der 17-jährige Lawrence lebt für Filme und träumt davon, Regisseur zu werden. Seine eigenen Drehversuche gestalten sich allerdings als schwierig. Und auch sonst hat Lawrence zu kämpfen - als obsessiver, scharfzüngiger Einzelgänger und nach dem Suizid seines Vaters psychisch belasteter Film-Nerd. Lawrence fordert sein Umfeld mit ausgeprägter Direktheit und cineastischem Sendungsbewusstsein heraus. Um das Studium an der New York University Film zu finanzieren, nimmt er einen Job in einer Videothek an. Zwischen Filmklassikern, Schulstress, konfliktreichen Freundschaften und seiner ihn immer wieder überfordernden Familie muss Lawrence erwachsen werden. Dazu gehören schmerzhafte Einsichten, die ihn zwingen, sein Verhalten und seine Haltung gegenüber anderen zu überdenken. Lawrence lernt, dass auch die Menschen um ihn herum mit Problemen zu kämpfen haben.
Chandler Levack, die 15 Jahre als Filmjournalistin gearbeitet hat, drehte ihren Low Budget-Debütfilm während der Pandemie.
Kinder- & Jugendkino
Sa. 14.6. / 15:00 // So. 15.6. / 15:00KIJUKO Club // Sa. 21.6. + So. 22.6. / 15:30
Als ihre Mutter ihr eröffnet, dass die Familie wegen des neuen Jobs ihres Vaters in die Niederlande umzieht, bricht für die 14jährige Rosi eine Welt zusammen. Hier in Suriname in Südamerika hat sie doch das perfekte Leben mit all ihren Freund*innen, ihren geliebten Großeltern und ihrer Leidenschaft für Fußball! Dass sie allein bei Oma und Opa in Suriname bleiben darf, steht nicht zur Debatte und dass ihr älterer Bruder mitkommt, ist für Rosi nur ein schwacher Trost. In den Niederlanden verläuft die Eingewöhnung dann erstmal holprig, bis sich Jitte mit ihr anfreundet. Jitte erkennt ihr Talent und holt sie ins Mädchenfußballteam der Schule. Doch nicht alle sind darüber glücklich, denn sie ist besser als die anderen Mädchen. Um beim anstehenden Fußballturnier als Team überzeugen zu können, muss nicht nur Rosi über sich hinauswachsen.
Sa. 21.6. + So. 22.6. / 15:00 // Sa. 28.6. + So. 29.6. / 15:30
Umsorgt von seiner Mutter und seinen Freunden, dem Raben, dem Kaninchen und dem Waschbären entdeckt Bambi die Welt des Waldes und seine Geheimnisse. Tag für Tag lernt er mehr von seiner Mutter, wird immer stärker und mitiger. Doch als der Herbst kommt, töten Jäger seine Mutter und von nun an muss Bambi allein in der Welt bestehen. Zum Glück findet er seine Jugendfreundin Faline wieder und trifft schließlich auch auf seinen imposanten, schweigsamen Vater – einen majestätischen Hirsch.
Eng an Felix Saltens Roman „Bambi – eine Lebensgeschichte aus dem Walde“ aus dem Jahr 1922 orientiert, erzählt diese Realverfilmung die Abenteuer seines Heranwachsens. In Michel Fesslers („Die Reise der Pinguine“) visionärer Neuinterpretation der Geschichte erwacht Bambi jetzt zu realem Leben, mit aufwendig von Kameramann Patrick Wack eingefangenen, atemberaubenden Bildern der echten Waldbewohner.