Kommende Gäste & Specials
Mi. 11.9. / 17:30mit Gästen & Podiumsgespräch
KUNST FÜR ALLE – Aufgrund der großen Nachfrage nochmalige Vorführung mit Gästen im Rahmen von LET'S DOK 2024
Das Bremer Programm »Kunst im öffentlichen Raum« galt für Deutschland als wegweisend. Seit 1973 sind über 1.300 dauerhafte und temporäre Kunstwerke in der Stadt entstanden, meist sichtbar, manchmal auch versteckt, immer überraschend und eine neue Sicht auf ihren Standort eröffnend. Wie beeinflussen sie die Entwicklung der Stadt? Welche Chancen, welches Konfliktpotential und welche Ideen birgt die öffentliche Kunst für alle?
In den fünf filmischen Miniaturen der Bremer Filmemacherin Beatrix Schwehm eröffnen die Protagonist*innen ihre unterschiedlichen künstlerischen Perspektiven. Alle Mitwirkenden haben eine Vielzahl von Kunstwerken und Aktionen im öffentlichen Raum realisiert, initiiert oder kuratiert.
Die Filme laden ein zur Diskussion über Philosophie, Methoden und Wirkung von Kunst im öffentlichen Raum und möchten als Impulsgeber für die Zukunft dienen.
Die Filme:
Annette Hans: »Temporäre Kunst«, Kyungwoo Chun: »Ästhetik der Absenz«, Jimmi D. Paesler: »Wandmalerei«, Michaela Melián: »Ort der Erinnerung« und Ingo Vetter: »Bildhauerei«.
Die Gäste:
Lisa Maria Weber, Geschäftsführerin des Kunst am Bau-Programms QUIVID des Baureferats München
Ingo Vetter, Künstler und Professor an der Hochschule für Künste Bremen
Carmen Emigholz, Staatsrätin beim Senator für Kultur der Freien Hansestadt Bremen
Özlem Ünsal, Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung der Freien Hansestadt Bremen
Das Projekt der mehrfach ausgezeichneten Bremer Dokumentarfilmerin Beatrix Schwehm wurde durch den Senator für Kultur gefördert. Die Veranstaltung KUNST FÜR ALLE ist eine Initiative des Filmbüro Bremen e.V. und dem City 46 in Zusammenarbeit mit dem Senator für Kultur. Sie wird moderiert von Thomas Kaestle und Ilona Rieke.
Do. 12.9. / 20:00mit Gästen
Petra Kelly (1947-1992) war eine Ausnahmepersönlichkeit in der deutschen Politikszene der 1980er Jahre. Kelly als Mitbegründerin der Grünen und deren Star, war auch eine Visionärin, die es sich zutraute, es mit zwei Supermächten aufzunehmen. Auf dem Höhepunkt des Rüstungswettlaufs zwischen Ost und West Anfang der 1980er Jahre brachte sie Hunderttausende auf die Straße, um gegen Atomraketen auf westdeutschem Boden zu protestieren. Kelly war international vernetzt mit Mitstreiter*innen wie Joan Baez oder dem Dalai Lama. Gemeinsam forderten sie unbeirrbar radikale Transformation der Gesellschaft. Dabei waren Umwelt-, Friedens- und Menschenrechtsfragen für sie gleichbedeutend. Petra Kelly war ihrer Zeit weit voraus und ist heute wieder ein Vorbild für junge Menschen, die zur Rettung unseres Planeten bürgerschaftlich aktiv werden. „Wenn wir mit unserem zivilen Ungehorsam Gesetze überschreiten, dann ist es deswegen, weil wir mit einem höheren Gesetz, dem Gesetz des Gewissens rechnen, und weil wir auch wissen, dass eine Macht des Staates nicht absolut ist und deswegen ist der zivile Ungehorsam unsere Antwort.“ Petra Kelly im Bundestag
Mit noch nie gezeigten internationalen Archivbildern und Interviews zeichnet Doris Metz das Bild einer sensiblen und unbeirrbaren Frau nach. Ihr Leben endete tragisch: Im Oktober 1992 wurden Petra Kelly und ihr Lebens- und Politikpartner Gert Bastian erschossen in ihrem Bonner Reihenhaus gefunden.
Fr. 13.9. / 20:00mit Regisseurin Farahnaz Sharifi & Produzentin Anke Petersen
In Form eines Videotagebuchs wird die Geschichte der iranischen Filmemacherin Farah erzählt. 1979 während der islamischen Revolution im Iran geboren, lebte sie von Beginn an ein Doppelleben. Zuhause in ihrer Familie herrschte Freiheit und sobald sie nach der Schule das Tor zum Hof durchschritt, verschwand ihr Hijab. Auf alten Videoaufnahmen ist Farah als lächelndes Mädchen mit Spangen im Haar zu sehen. Als Filmemacherin beginnt Farahnaz Sharifi, eigene Homevideos wie auch auf 8-mm gedrehtes Material ganz verschiedener Menschen im Iran zu sammeln und zu verarbeiten. Diese Bilder kontrastieren die äußere Unterdrückung durch den konservativen Staat mit der inneren Freiheit der Menschen im Iran. Eine der dort gefilmten Frauen erhält durch eine Kontaktaufnahme einen Namen: Hochschulprofessorin Leyla verließ den Iran während der Revolution Ende der 70er Jahre. Als im Herbst 2022 die Jin-Jiyan-Azadî-Proteste - „Frau Leben Freiheit" – beginnen, ist dies ein Wendepunkt für Farah und viele andere Menschen im Iran. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Dokumentarfilm-Musikpreis 2024
Filme vom 5.9. bis 11.9.
Ab Do. 5.9. / 17:30
In der dystopischen Metropole von Schirkoa vermischen sich Architektur, Sprachen und Traditionen aus aller Welt zu einer neuen der Gleichheit. Und in Schirkoa sollen auch alle Menschen gleich sein. Unterschiede sind nicht mehr sichtbar, denn alle sind verpflichtet, eine Papiertüte über dem Kopf zu tragen. Darauf geschriebene Codes ersetzen individuelle Namen. Dann tauchen Gerüchte auf von einem mythischen Ort, an dem Menschen ihr Gesicht zeigen dürfen. In Staat von Konthaqa gäbe es auch gefährliche Hybridwesen mit Hörnern und Flügeln. Bürgerin 242B wagt trotzdem die Flucht in den verbotenen Staat.
Der Film wurde vollständig in Unreal Engine gedreht, einer Technologie, die Echtzeit-Rendering einsetzt, um bei der Produktion Zeit und Ressourcen zu sparen. Diese Technologie aus dem Bereich der Video-Games ermöglicht den Filmschaffenden eine große Kreativität und Flexibilität und hilft gleichzeitig, den CO2-Fußabdruck drastisch zu reduzieren.
Ab Do. 5.9. / 18:00
Der Ballhausplatz im 1. Wiener Bezirk ist Ort der Schalt- und Machtzentrale der Regierung in Österreich. Und für einige Jahre ab 2017 auch Wirkungsort von Kanzler Sebastian Kurz, mit 31 der weltweit jüngste Regierungschef. Die Medien, zunächst skeptisch, liegen dem rechtskonservativen Kurz bald zu Füßen: Klartext-Kanzler, Wunderwuzzi – er wird geliebt oder gehasst. Kurz‘ Weg an die Politkspitze war von ihm und seinen „Prätorianern“ vorab akribisch geplant gewesen, wie sich später zeigt - unlautere Mittel inklusive. Als die Ibiza-Affäre seinen Koalitionspartner zu Fall bringt, kann das den Kanzler zunächst nicht stoppen. Doch ein Zufallsfund während einer Hausdurchsuchung bringt das System Kurz zum Einsturz.
Mit Interviews, Archivaufnahmen und vor allem den Chat-Nachrichten, die eine sonst unsichtbar bleibende Seite des Politikbetriebs offenbaren, erzählt Langbein von Macht, Korruption und Desillusionierung. Kurz wurde im Februar wegen Falschaussage zu acht Monaten auf Bewährung verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig und die Staatsanwaltschaft ermittelt weiter. Anekdote: Als Regisseur Kurt Langbein die Weggefährten von Kurz für Interviews zu seinem Film anfragte, stieß er überall auf Ablehnung. Stattdessen wurde von Kurz‘ Anhängern blitzschnell ein eigener Film über ihn produziert und mit großem Werbeetat in die Kinos gebracht.
Ab Do. 5.9. / 20:00
Die aus Teheran stammende Filmemacherin Narges lebt in München und möchte ihren Nachnamen ändern lassen. „Shahid” bedeutet „Märtyrer” und geht auf ihren Urgroßvater, einen Mullah im Iran zurück. Die Verbindung zum Regime im Iran ist für Narges zu einer großen Last in ihrem neuen Leben in Deutschland geworden. Allerdings ist eine Namensänderung in den Irren und Wirren der bayrischen Bürokratie nicht so einfach. Als Narges mit ihrer Mission durch die Stadt läuft, begleitet sie auf einmal der Geist ihres Urgroßvaters zusammen mit seinen tanzenden Freunden vergangener Zeiten. Er möchte seine Urgroßenkelin davon abbringen, seinen Namen aufzugeben, den er sich mit seinem Märtyrertod verdient hat.
Regisseurin Narges Kalhor hat einen von ihrer eigenen Geschichte inspirierten Hybridfilm geschaffen, der zwischen Realität und Fiktion changiert. Es gibt Szenen, die sie hinter den Kulissen in einer kurzen Szenenbesprechung mit der Hauptdarstellerin zeigt. So wird „Shahid” auch als Film-im-Film-Geschichte inszeniert. Der Film feierte auf der Berlinale 2024 seine Premiere und wurde unter anderem mit dem Caligari Filmpreis 2024 ausgezeichnet.
Ab Do. 5.9. / 20:30
Yuri ist 20 Jahre alt und lebt bei seiner Tante in einem winzigen Dorf in den süditalienischen Abruzzen. Als er auf einer Kindergeburtstagsfeier den Animateur Agostino kennenlernt, ist es um ihn geschehen. Agostino ist etwas älter, voller Tattoos und strahlt wildes Selbstbewusstsein aus. Yuri fühlt sich in von ihm wie elektrisiert. Er ergreift die Gelegenheit und heuert als Agostinos Assistent an. Im Wohnmobil geht es auf und davon, am liebsten bis nach Patagonien, in das Land des Feuers und der grenzenlosen Freiheit. Auf der Reise entwickelt sich zwischen Yuri und Agostino schnell eine Beziehung mit klarer Rollenverteilung. Der herrische und unberechenbare Agostino gibt den Ton an und Yuri steht ihm aufopferungsvoll zur Seite. Ihr Verhältnis ist aber auch von extremen Spannungen geprägt. Als sie in einem Trailerpark Halt machen und sich in nächtelangen Raves vergessen, gerät das erträumte Ziel Patagonien immer mehr in den Hintergrund.
Simone Bozzellis Regie-Debüt premierte auf dem Locarno Filmfestivals 2023, wo er mit dem Preis der Ökomenischen Jury ausgezeichnet wurde. Bozzelli hatte vorher unter anderem Musikvideos produziert. Sein Spielfilm basiert auf seiner eigenen Biographie.
Kinder- & Jugendkino
Sa. 7.9. / 15:00 // So. 8.9. / 15:00KIJUKO Club // Sa. 14.9. + So. 15.9. / 15:30
Die besten Freunde Dylan und Youssef haben nur eins im Kopf: Fußball! Die elfjährigen Jungs trainieren jeden Tag, um später einmal Profi-Spieler zu werden. Die nächste Etappe ist der große Touzani-Cup und es sieht gut für ihre Mannschaft aus. Und dass die freche Skaterin Maya immer öfter am Rand des Spielfelds auftaucht, freut Dylan ganz besonders!
Dann kommt plötzlich alles anders: Durch einen Autounfall wird Dylan schwer verletzt und ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Der Traum vom Profi-Fußball scheint damit für immer vorbei! Aber Dylan gibt nicht auf und er beginnt hart für seinen Traum und den seines Teams zu kämpfen. Auch Maya ist weiter an seiner Seite, das motiviert Dylan gleich noch mehr. Doch die Freundschaft zu Youssef wird plötzlich auf eine harte Probe gestellt.
Sa. 14.9. + So. 15.9. / 15:00 // Sa. 5.10. + So. 6.10. / 15:30
Mina ist zwölf Jahre alt, ein bisschen nerdig unterwegs und eigentlich ganz glücklich damit. Im neuen Schuljahr würde sie aber schon gerne mehr dazugehören. Vielleicht könnte sie dann auch den beliebten Neuen an der Schule beeindrucken: E.D. Win ist zwar nicht besonders einfühlsam, dafür aber ein Profi im Hip-Hop-Tanzen mit einer Menge Followern auf Instagram. Und Mina hat sich ein klein wenig in ihn verknallt. Bei dem anstehenden Tanzwettbewerb möchte sie zeigen, dass trotz ihrer Unsicherheiten eine echte Dancing Queen in ihr steckt! Von ihrer draufgängerischen Oma angefeuert, traut Mina sich schließlich, sich beim Tanzwettbewerb anzumelden. Und siehe da: Ausgerechnet E.D. Win wird ihr als Tanzpartner zugeteilt.