Kommende Gäste & Specials

D 1919/1920, Regie: Robert Wiene, 70 Min.

Fr. 2.6. / 20:00Livemusik-Begleitung von Ezzat Nashashibi (Piano, Percussion); Einführung: Studierende des FB 10/Uni Bremen

Auf dem Jahrmarkt präsentiert der Hypnotiseur Dr. Caligari Cesare als „Medium“, das die Zukunft voraussagen kann. Nachts weckt er Cesare, damit dieser als Serienmörder in der norddeutschen Kleinstadt Holstenwall sein Unwesen treibt. Eines Nachts wird ein junger Mann ermordet, dem Cesare den nahen Tod prophezeit hatte. Francis, ein Freund des Toten, vermutet, dass Dr. Caligari mit dem Tod zu tun hat. Eine aufgebrachte Menge macht daraufhin Jagd nach dem flüchtenden Doktor. 
Der frühe „Psychothriller“ von Regisseur Robert Wiene im expressionistischen Dekor und mit einer doppelbödigen Rahmenhandlung zählt zu den berühmtesten deutschen Filmen. Mit seiner innovativen Bildsprache und den von Walter Reimann, Hermann Warm und Walter Röhrig kreierten Bauten begründete er den filmischen Expressionismus und beeinflusste zahlreiche Filme.
Erstmals basiert nun eine Restaurierung von „Das Cabinet des Dr. Caligari“ auf dem Kameranegativ; sie wird den Film in einer Qualität zeigen, die seinem Status als Klassiker gerecht wird.

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SYR 2022, Regie: Özlem Yaşar und Filmkommune Rojava, 145 Min., kurd. OmU

So. 4.6. / 17:30Einführung: Defend Kurdistan, Bremen

Nordsyrien, September 2014: Die Bewohner der Stadt Kobanê verteidigen sich gegen die Angriffe von Einheiten der dschihadistischen Organisation Islamischer Staat (IS). Diese haben die Stadt von allen Seiten umstellt. Bis Mitte 2014 war die Zahl der Bewohner Kobanês wegen der vor dem IS Geflüchteten von 54.000 auf über 100.000 angewachsen. Im Fall einer Einnahme Kobanês durch den IS wurden ethnische Säuberungen befürchtet, vergleichbar mit jenen an den Jesiden in Sindschar im Sommer 2014. In der vorwiegend kurdisch besiedelten Stadt an der Grenze Syriens zur Türkei beginnen kurdische Milizen sowie die syrischen Volksverteidigungseinheit YPG und die Fraueneinheit YPJ die Verteidigung Kobanês.
Der Film folgt dem Leben von Zehra, einer 32-jährigen Kämpferin. Als der Kommandant ihrer Einheit die Flucht ergreift, übernimmt Zehra die Führung. Mit hohem Einsatz gelingt es den kurdischen Verteidigungseinheiten, nach 135 Tagen die Besetzung von Kobanê Straße um Straße und gegen die militärische Übermacht des IS zu durchbrechen und ihre Stadt zu befreien. Große Beachtung fand in der Öffentlichkeit, dass Frauen bei den Volksverteidigungseinheiten gleichberechtigt kämpften. Sie stellten etwa ein Drittel der 40.000 YPG-Kämpfer.

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Filme vom 25.5. bis 31.5.

Valeria Mithatenet – ISR/UKR 2022, Regie: Michal Vinik, 76 Min., israel. / ukr. OmU

Ab Do. 25.5. / 17:30

Christina erwartet in Tel Aviv die Ankunft ihrer jüngeren Schwester Valeria, die aus der Ukraine anreist. Christina hat für Valeria einen Ehemann gesucht, und diese will endlich Eytan, ihrem Zukünftigen, persönlich begegnen. Als sie ihm beim gemeinsamen Essen in der Wohnung von Christina und ihrem Mann trifft, kommen Valerie Zweifel. Eytan ist sehr nervös, verhält sich besitzergreifend und überfordert Valeria mit Plänen und Geschenken. Das ist zu viel für sie, weshalb sie sich im Badezimmer einschließt. Die Stimmung kippt schnell und auch Christina gerät zwischen die Fronten. Dabei wünscht sie sich doch nur dasselbe Glück für ihre Schwester, wie sie es selbst mit ihrem Ehemann Michael gefunden hat. Es soll auch ein Ausweg aus dem prekären Leben in der Ukraine werden. Zu allem Überfluss macht Michael sie für das abweisende Verhalten ihrer Schwester verantwortlich. Er hätte durch eine Ehe zwischen Valeria und Eytan gewisse finanzielle Vorteile.

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A/F/D 2022, Regie: Ulrich Seidl, 99 Min., dt., rumän. OmU

Ab Do. 25.5. / 18:00

Vor Jahren hat es den Mittvierziger Ewald als Ingenieur nach Rumänien verschlagen. Jetzt wagt er dort wieder einen Neuanfang. Er verlässt kurz vor der Heirat seine Freundin Aurica und zieht in die verarmte, ländliche Einöde. Dort mietet er eine alte marode Dorfschule und bietet Judokurse für Jungen an. Die Angebote für Kinder vor Ort halten sich in Grenzen, und so nehmen die Eltern das Angebot dankend an. Die Jungs entdecken bei Ewald eine Unbeschwertheit, die sie so in ihrem rauen Alltag nicht kennen. Doch der Argwohn der Dorfbewohner wird geweckt, als Ewald beginnt, das Refugium zu einer Art Festung auszubauen, zu denen Erwachsene keinen Zutritt haben. Und Ewald muss sich einer lange verdrängten Wahrheit stellen.
„Sparta“ ist der zweite Teil eines Film-Diptychons: „Rimini“, der erste Teil, feierte 2022 auf der Berlinale seine Premiere; „Sparta“ im September 2022 beim Filmfestival San Sebastian. Die Filme handeln von den traumatisierten Söhnen eines alten Nazis, Ewald und Richi, und der Unentrinnbarkeit der eigenen Vergangenheit. Zum Disput über „Sparta“ siehe Berichte unten.

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D 2022, Regie: Astrid Menzel, 91 Min.

Ab Do. 25.5. / 20:00

Als ihr Opa noch lebte, hatte die 30-jährige Astrid ihm versprochen, sich nach seinem Tod um seine demenzkranke Frau Carmen zu kümmern. Als Oma Carmen ins Seniorenheim ziehen muss, verschlimmert sich ihre Demenz und sie fühlt sich von der Familie trotz vieler Besuche im Stich gelassen. So kann es nicht weitergehen, entscheidet Astrid, und fasst 2016 kurzerhand einen mutigen Entschluss: Sie und ihr Bruder Henric werden mit der mittlerweile 86-jährigen Oma auf eine zweiwöchige Kanutour gehen, einmal von Bremen nach Kiel. Der für viele waghalsige Trip scheint zunächst genauso schön zu verlaufen wie erhofft. Die drei schwelgen in Erinnerungen und genießen das gemeinsame Abenteuer auf dem Wasser trotz der gegebenen Schwierigkeiten. Bald wird der ständige Ortswechsel zu anstrengend für Carmen, und eines nachts beschließt sie, einfach zu Fuß nach Hause zu laufen.
Beim DOK-Filmfest Leipzig 2022 wurde „Blauer Himmel Weiße Wolken” mit dem Young Eyes Film Award ausgezeichnet.

Der Kinostart am Do. 25.5. mit anschließendem Filmgespräch mit Regisseurin Astrid Menzel findet als Heimspiel 169 in Kooperation mit dem Filmbüro Bremen e.V. statt.

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F/M/B/DK 2022, Regie: Maryam Touzani, 122 Min., arab. OmU

Ab Do. 25.5. / 20:30

Halim und Mina sind seit langer Zeit verheiratet und betreiben zusammen in der Medina von Salé in Marokko eine traditionelle Kaftan-Schneiderei. Während all der gemeinsamen Jahre trägt Halim ein Geheimnis in sich. Er ist homosexuell und hat heimlich Sex mit Männern - wovon Mina seit Jahren weiß. Als Minas Krebserkrankung, die sie lange verheimlicht hat, sich verschlechtert, holen sie einen jungen, sehr talentierten Lehrling namens Youssef in ihr Geschäft. Mit der Zeit wird für Mina immer offensichtlicher, welch starke Gefühle die Anwesenheit Youssefs in ihren Ehemann auslöst. Und Halim liebt Mina über alles, will aber auch Youssef näherkommen. Statt jedoch zu verzweifeln oder sich Vorwürfe zu machen, stellt sich das Trio der Situation. In gegenseitiger Liebe in den eigenen vier Wänden vereint, müssen Mina, Halim und Youssef aber auch ständig fürchten, ein Opfer der restriktiven Moralvorstellungen in Marokko zu werden.

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A/D/F 2022, Regie: Ulrich Seidl, mit Michael Thomas, Tessa Göttlicher, Hans-Michael, FSK: 12, 115 Min.

Ab So. 28.5. / 18:00

Der österreichische Schlagersänger Richie Bravo welkt an der Adria-Küste im winterlichen Rimini vor sich hin. Vom früheren Glanz und Gloria sind nur noch die alten Showkostüme übrig, mit denen der einstige Star des Schlagerhimmels heute in halbleeren Hotelfoyers auftritt. Die treue Anhängerschaft, bestehend aus älteren Bustouristeninnen, beglückt Richie mit schnulzigen Schlagermelodien und halbitalienischen Flirtroutinen. Zusätzlich verdient sich Bravo seinen Unterhalt als Gigolo in den Hotelbetten der Zuschauerinnen und verbringt einsame Abende in den örtlichen Spielkasinos oder auf Spaziergängen über die Strände seiner Wahlheimat im Nebelgrau. In diese melancholische Idylle tritt auf einmal seine Tochter Tessa. Der Sänger wird aus seinem Alltagstrott gerissen, denn jetzt muss er Geld für jahrzehntelang versäumte Unterhaltszahlungen auftreiben.
„Rimini“ vom österreichischen Regisseur Ulrich Seidl ist Teil Eins des ursprünglich geplanten Filmprojektes „Böse Spiele“. Der zweite Teil dieses Diptychons, „Sparta“, feierte im September auf dem Filmfestival in San Sebastián seine Premiere und handelt von Richie Bravos jüngerem Bruder Ewald, der in Rumänien lebt.

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Kinder- & Jugendkino

D 2022, Regie: Joya Thome, 84 Min., DF, ab 10 J.

Sa. 27.5. + So. 28.5. / 15:00 // Sa. 3.6. + So. 4.6. / 15:30

Die 13-jährige Whitney Bjerken ist eine leidenschaftliche Turnerin und begnadete Singer-Songwriterin aus den USA. Ihr Leben teilt sie auf Social Media und hat soeben die Marke von einer Million Follower*innen geknackt. Eine davon ist Yara aus Norddeutschland, ebenfalls Turnerin, die begeistert die Vlogs und Videos der Wettkämpfe verfolgt und Whitney sogar eine Fanpage widmet. Über drei Jahre hat die Regisseurin Joya Thome die Turnerinnen in ihrem Alltag mit der Kamera begleitet, Whitney kämpft mit dem Druck, für die Fans ein perfektes Idol sein zu müssen, während die schüchterne Yara versucht, aus ihrer Komfort-Zone herauszukommen. Und dann sind da noch Herausforderungen der Pubertät. Die zwei sprechen offen über ihre Gefühle, Probleme und Ziele. Im Laufe der Zeit lösen sie sich von den Erwartungen ihres Umfelds und gehen ihren eigenen Weg.
Nach ihrem erfolgreichen Spielfilmdebüt „Die Königin von Niendorf” folgt nun der erste dokumentarische Langfilm der Regisseurin Joya Thome.

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NL 2022, Regie: Mascha Halberstad, 70 Min., ab 6 J.

Sa. 3.6., So. 4.6. + Sa. 10.6. / 15:00  //  So. 11.6. / 15:00KIJUKO-Club mit Trickfilmworkshop von Trick47

Babs Leben könnte nicht schöner sein: Die 9-Jährige hat eine liebevolle Familie, ein gemütliches Zuhause, einen tollen besten Freund, und jeden Tag kocht Mama die leckersten vegetarischen Mahlzeiten. Alles, was zu ihrem Glück noch fehlt, ist ein langersehntes Haustier. Als Opa Tuitjes aus Amerika zu Besuch kommt, wird ihr Traum wahr, denn er schenkt ihr wenig später ein Ferkel! Mama und Papa sind anfangs gar nicht begeistert, doch nach Bitten und Betteln darf das Schweinchen Oink bleiben – unter der Bedingung, dass es die Welpenschule abschließt. Das lässt sich Babs nicht zweimal sagen und trainiert mit Oink, so oft sie kann. Trotzdem muss sie feststellen, dass ein Ferkel nun mal kein Hund ist und die Stubenreinheit so ihre Tücken hat. Aber viel schlimmer ist, dass der Opa beim traditionellen Wurstkönig-Wettbewerb mitmachen will. Anscheinend hatte er bei dem Geschenk böse Hintergedanken, und Oink ist plötzlich in großer Gefahr.

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