Wiedersehen mit Brundibár

CS/D 2014, Regie: Douglas Wolfsperger, mit Greta Klingsberg & Mitgliedern der Jugendtheatergruppe der Berliner Schaubühne, 85 Min.

Wie gelingt es, die Erinnerung an die Verbrechen der Nazi-Zeit und das Gedenken an die vielen Opfer des Holocausts lebendig zu halten? Und vor allem – wie bringt man das Thema Schüler*innen näher, sodass die Vergangenheit 70 Jahre später nicht in Vergessenheit gerät? Die Jugendlichen der Theatergruppe „Die Zwiefachen” sehen nach dem Holocaust im Geschichtsunterricht das Thema als erledigt an. Sie haben ganz eigene persönliche Probleme. Der Oper „Brundibár” als neuem Theater-Projekt stehen sie eher skeptisch gegenüber. Hans Krásas Kinderoper wurde 1944 im Ghetto Theresienstadt aufgeführt und trägt ein schweres historisches Erbe. Als die Theatergruppe Greta Klingsberg kennenlernt, Holocaust-Überlebende und ehemalige Kinderdarstellerin aus „Brundibár”, wird alles anders. Durch die entstehende Freundschaft fangen die Jugendlichen an, sich persönlich mit den Verbrechen der NS-Zeit auseinanderzusetzen.

Zur Ausstellung Die Kinder von Ausschwitz in Unser Lieben Frauen, Kirchhof 27-29, 28195 Bremen. Die Ausstellung ist vom 3. bis 25. November täglich von 11 - 16 Uhr geöffnet. In Kooperation mit der Bremischen evangelischen Kirche und Aktion Sühnezeichen Friedensdienste #neverforget

Und genau das ist die Stärke von „Wiedersehen mit Brundibár“. Regisseur Douglas Wolfsperger ist ein Dokumentarfilm gelungen, der weder den moralischen Zeigefinger braucht noch auf fragwürdige Analogien setzt – sondern auf die Kraft der Protagonisten und ihrer Begegnungen. (Matthias Bertsch, Deutschlandfunk)

Douglas Wolfsperger beobachtet mit der nötigen Distanz, zeigt die Begegnungen der Generationen, in denen sich das Nachdenken über die Vergangenheit ganz selbstverständlich entwickelt. […] Nicht zuletzt durch Zeitzeugen, die allerdings unweigerlich in wenigen Jahren nicht mehr da sein werden, doch auch durch eine Form der Erinnerung, die nicht aus Zwang besteht, sondern aus Anregung zum Nachdenken. So wie „Wiedersehen mit Brundibar“, der in seinen kaum 90 Minuten Länge mehr erreicht als so manches Ethikseminar. (Michael Meyns, Programmkino)