Tante Ümmü

D 2020, Regie: Orhan Çalışır, 33 Min., teilw. OmU

Als Ümmü Yerlikaya Anfang der 90er Jahre nach Deutschland kommt, schlägt sie sich mit Putzjobs durch, um Essen für ihre vier Kinder auf den Tisch zu bringen. Als alleinerziehende Mutter ist Ümmü – zu Deutsch „Oma“ – harte Arbeit gewöhnt, denn geschuftet hat sie ihr Leben lang. Weil das wenige Geld heute immer noch kaum vorne und hinten reicht, verkauft die rüstige Seniorin noch selbst gezogenes Gemüse aus der Parzelle. Statt an ihrer stets schwierigen Situation zu verzweifeln, weiß Ümmü immer neue Kraft zu schöpfen, und lernt sogar im hohen Alter noch Radfahren und Schwimmen.
„An ihrem Beispiel erzählt Çalişir von der Altersarmut, aber auch eine Emanzipationsgeschichte, denn Tante Ümmü mag zwar in prekären Verhältnissen leben, aber sie hat auch immer selbstbestimmt gelebt, und lässt sich, wie der Film ja sehr anschaulich zeigt, von niemandem etwas sagen.“ (Wilfried Hippen, taz)

In Kooperation mit dem Filmbüro Bremen.

In Bremen ansässig, könnte Ümmü überall sein. Bei genauerer Betrachtung wird uns klar, dass Ümmü auch unsere eigene Groß- oder Urgroßmutter sein könnte, die starke Frau im Hintergrund, die sich in harten Zeiten nicht unterkriegen lässt. Trotz ihrer schwierigen Situation hinterlässt Ümmü uns mit einem Gefühl der Rührung und Zuversicht. (Jurybegründung der Kulturellen Filmförderung 2017)