Frieden, Liebe und Death Metal

Do. 23.2., Sa. 25.2., Mo. 27.2. + Mi. 1.3. / 20:00
So. 26.2. + Di. 28.2. / 17:30
Do. 2.3. Sa. 4.3. Mo. 6.3. + Mi. 8.3. / 18:00
Fr. 3.3., So. 5.3. + Di. 7.3. / 20:30
Mi. 8.3. / 15:00
Was einfach ein ausgelassener Konzertabend werden sollte, endet am 13. November 2015 mit einem grausamen Terroranschlag. Céline und Ramón, ein junges verliebtes Pärchen, sind im Publikum des Pariser Clubs Bataclan bei einem Metal-Konzert, als auf einmal Schüsse fallen. In der Massenpanik werden sie voneinander getrennt, überleben aber beide das Attentat. Doch danach nichts ist mehr wie zuvor. Traumatisiert versuchen Ramón und Céline auf ihre jeweilige Weise mit den schrecklichen Erinnerungen der Nacht umzugehen. Während Céline lieber vergessen und wieder ins normale Leben einsteigen möchte, spürt Ramón einen immer stärker werdenden Wunsch, sich seinem Trauma zu stellen.
Lacuestas Film „Frieden, Liebe und Death Metal”, einer von momentan drei Spielfilmen zum Anschlag auf das Bataclan, basiert auf dem autobiografischen Bericht des Überlebenden Ramón González.
"Frieden, Liebe und Death Metal" setzt da ein, wo der eigentliche Horror gerade vorbei ist. Der spanische Regisseur erzählt von der langen, psychisch komplexen Odyssee dieses irrlichternden Paares, brillant gespielt von Noémie Merlant und Nahuel Pérez-Biscayart. […] Es ist ein Film über den Terror nach dem Terror, den Terror, der andauert, wenn der Rest der Welt weiterzieht. Die Kamera zeigt die Verstörung und Verdrängung [...] Und sie zeigt, wie unterschiedlich die Traumabewältigung aussehen kann. (Annett Scheffel, Süddeutsche Zeitung)
Isaki Lacuestas intuitive Regie setzt gleichermaßen auf Realismus wie auf Subjektivismus, um das zentrale Paradox der verwundeten Seele zu verdeutlichen: die Notwendigkeit, sich von der Realität der eigenen Erinnerungen zu lösen, um die Wirklichkeit wieder in den Griff zu bekommen. Dank der subtilen und doch explosiv-emotionalen Darstellung von Nahuel Pérez Biscayart und Noémie Merlant werden Célines und Ramóns Erinnerungen zu unseren: Gemeinsam können wir versuchen, die kollektiven Wunden zu heilen. (Berlinale 2022)
Regisseur Lacuesta sucht Verständnis für seine Protagonisten unter Verweis auf die individuellen Erlebnisse: „Man kann Erfahrungen nicht teilen.“ Ein Gefühl der Normalität zurückzugewinnen und die Rolle des Opfers abzulegen sei nicht einfach. Lacuesta sieht auch Gemeinsamkeiten der Opfer: „Sie wollen nicht überleben, sondern leben!“ (Julia Kilian und Gerd Roth, Mitteldeutsche Zeitung)