Eismayer

Do. 1.6., Sa. 3.6., Mo. 5.6. + Mi. 7.6. / 17:30
So. 4.6., Do. 8.6., Sa. 10.6., Mo. 12.6. + Mi. 14.6. / 20:30
Di. 6.6. / 20:00
Fr. 9.6., So. 11.6. + Di. 13.6. / 18:00
Mi. 14.6. / 15:30
Hart, härter, Eismayer! Vizeleutnant Charles Eismayer ist gefürchtet unter den Rekruten beim österreichischen Bundesheer. Doch wenn Eismayer die Uniform ablegt, kommt der liebevolle Familienvater zum Vorschein. Von seinem Doppelleben mit anonymem schwulen Sex ahnen weder seine Frau noch andere etwas. Eismayer ist schwul, doch das ist nicht vereinbar mit seinem Soldatendasein. Als der offen schwule Rekrut Mario in seiner Truppe landet, geraten Eismayers Prinzipien ins Wanken.
„David Wagners mitreißendes Liebesdrama beruht auf einer wahren Geschichte, die unter Österreichs Soldaten legendär ist: Charles Eismayer, der berüchtigtste Schleifer des Bundesheeres, verliebte sich in einen Rekruten und gab ihm 2014 in Galauniform auf dem Kasernenhof das Ja-Wort. Gerhard Liebmann brilliert als brüllender Eismayer, der erst nach und nach Zugriff zu seinen Gefühlen findet; Luka Dimić als selbstbewusster Rekrut Mario Falak, der seinen Ausbilder aus einem jahrzehntelangen Versteck holt. Ein starkes und wichtiges Stück österreichischen Kinos!“ (Quelle: Verleih Salzgeber)
Im Januar 2023 ausgezeichnet beim Max Ophüls Festival mit dem Publikumspreis / Spielfilm sowie dem Preis der Filmkritik al Bester Spielfilm: Es ist nicht immer eine Erfolgsgarantie, auf eine wahre Begebenheit zurückzugreifen. Hier ist es wunderbar nachvollziehbar und filmisch präzise umgesetzt worden. (www.arte.tv)
Als der titelgebende Offizier – ein unnachgiebiger, in FULL-METAL-JACKET-Manier den Kasernenhof beherrschender Macho alter Schule – vor einigen Jahren seine Hochzeit mit einem jüngeren Soldaten bekannt gab, war das mediale Erstaunen in Österreich noch groß. Diese überkommene Perspektive lässt der erstaunlich stilsichere, unaufgeregte Debütfilm, in dem sich einer endlich in einem anderen und damit sich selbst erkennt, so weit hinter sich wie das Erzählen nur einer weiteren, queeren Heldensaga im strukturell homophoben und rassistischen Milieu des Militärs. Subtile Charakterstudie und doppelt gespiegeltes Generationenporträt mit einer seltenen Genauigkeit im Tonfall. (Stephan Settele, www.viennale.at)
Durch den Artikel in einer Boulevard-Zeitung kam Filmstudent David Wagner auf die Idee, diese ungewöhnliche Lovestory für sein Kinodebüt zu verfilmen. Was dem Pentagon mit Hollywood recht ist, könnte dem Bundesheer billig sein, dachte sich der Jungfilmer. Prompt bekam er die erhoffte militärische Unterstützung für sein Projekt. Natürlich nicht ganz selbstlos, das Bundesheer hofft mit diesem ersten Coming Out in der alpenländischen Armee auf Image-Gewinne. (Dieter Oßwald, www.programmkino.de)