Romanistan

I 2019, Drehbuch & Regie: Luca Vitone, 73 Min., OmengU

Am 25. Mai 2019 machen sich der italienische Künstler Luca Vitone und seine Crew von Bologna nach Chandigarh auf, um die Migration des Volkes der Rom*nja aus Nordwestindien nach Europa am Ende des ersten Jahrtausends nachzuvollziehen. Der Film, ein echtes Roadmovie, beginnt symbolisch mit den Fresken des ersten Roma-Malers, Antonio Solario, genannt der Zingaro. In zwei Vans durchquert die Crew in fast zwei Monaten den Balkan, die Türkei, Georgien, Armenien, den Iran und Pakistan, um Indien zu erreichen. Sie interviewt Rom*nja, die in diesen Ländern leben: den kroatischen Parlamentsminister Veljko Kajtazi, die Aktivistin Lilyana Kovatcheva, den Journalisten Orhan Galjus, den Musiker und Lehrer Santino Spinelli und viele andere. Momente des Lebens wechseln sich ab mit Blicken auf die vielen durchquerten Landschaften. Der Film erzählt die Geschichte eines Volkes ohne Staat oder Armee, das seit der Diaspora keinen Ort gefunden hat, an dem es sich versammeln kann, sich aber durch eine starke Identität auszeichnet. Der Titel „Romanistan“ leitet sich ab von Manush Romanovs Idee einer utopischen Nation der Rom*nja.

Romanistan ist Teil der Einzelausstellung Macht von Luca Vitone in der Weserburg Museum für moderne Kunst (bis 15. August), einer Ausstellung im Rahmen von Smell it! Geruch in der Kunst – zehn Ausstellungen in acht Museen ab Mai 2021 im Bundesland Bremen.