Gotteskinder

Do. 30.1. / 20:00mit Regisseurin Frauke Lodders, Hauptdarstellerin Flora Li Thiemann & Komponist André Feldhaus
Sa. 1.2., Mo. 3.2. + Mi. 5.2. / 20:00
So. 2.2. + Di. 4.2. / 17:30
Do. 6.2., Sa. 8.2. + Mi. 12.2. / 18:00
Fr. 7.2., So. 9.2. + Di. 11.2. / 20:30
Mi. 12.2. / 15:00
Ein streng-evangelikale Gemeinde, mitten in einer durchschnittlichen deutschen Vorortsiedlung. Hier leben die Geschwister Hannah und Timotheus, 15 und 17 Jahre alt. Auf den ersten Blick mutet das Leben der Menschen hier komplett normal an. Die Regeln der Freikirche aber wirken, wie aus der Zeit gefallen. Kein Sex vor der Ehe, keine Homosexualität. Die Gemeinde ist geprägt von Unterdrückung und Verleugnung der Wünsche, die hier nicht sein dürfen. Am Anfang strahlt Hannah noch in religiöser Verzückung. Die vorgebliche Idylle bekommt jedoch zunehmend Risse, als sie sich in den gleichaltrigen Max verliebt, und Timotheus realisiert, dass er in seine besten Freund verliebt ist. Das Gefühlswirwarr der Geschwister prallt auf die Erwartungen ihres autoritär-patriarchalen Vater und ihrer passiven Mutter sowie die unantastbaren Werte der Gemeinde.
Frauke Lodders ist schon sehr früh vom Filmbüro gefördert worden: für MORPHEUS, ihren Abschlussfilm an der Kunsthochschule Kassel (Heimspiel Bremen am 29.03.2017. Seitdem hat sie eine kontinuierliche Bremen Connection. 2017 war sie Teil der Filmstart Jury und brachte ihr Gespür für Nachwuchstalente ein. Am jetzt prämierten Film GOTTESKINDER ist die Bremer Kinescope Filmproduktion und André Feldhaus als Komponist der (vielen) Lieder des Films relevant beteiligt. (Quelle: www.fraukelodders.de)
Sind sie betroffen? Dann scheuen sie nicht, die Kontaktaufnahme zu möglichst allen der wenigen Stellen in Deutschland. Eine Auflistung finden sie hier: Ansprechstellen und Infoseiten für Betroffene, Literaturempfehlungen
„Gotteskinder erzählt intensiv und eindrucksvoll von einer Überhöhung religiöser Ansichten, wie sie so abseits der Öffentlichkeit in mancher Familie tatsächlich vorkommen könnten. Dabei stechen die jungen Hauptdarsteller Flora Li Thiemann (Hannah), Serafin Mishiev (Timotheus) und Michelangelo Fortuzzi (Max) bei diesem Coming-of-Age-Drama besonders heraus, geben sie doch so manchem Schrecken in der Geschichte in jeder Weise überaus glaubhaft und stets nachvollziehbar ein Gesicht. So gehen dem Zuschauer die sich langsam entfaltenden Abgründe, die der Glauben hier aufbricht, sehr nahe. Jede Ungerechtigkeit schreit zum Himmel, jede Konsequenz erscheint umso bedeutender. (FBW-Prädikat: wertvoll)
Interview mit Regisseurin Frauke Lodders über ihren Spielfilm „Gotteskinder“ (Filmdienst, 27.1.2025)
Amal

Do. 13.2., Sa. 15.2. + Mo. 17.2. / 17:30
Fr. 14.2., So. 16.2. + Di. 18.2. / 20:00
Mi. 19.2. / 17:45
Do. 20.2. / 20:45
Fr. 21.2., So. 23.2. + Di. 25.2. / 18:00
Sa. 22.2., Mo. 24.2. + Mi. 26.2. / 20:30
Mi. 26.2. / 15:30
Amal liebt ihren Beruf als Französisch-Lehrerin an einer Schule in einem Vorort von Brüssel. Mit ausgewählter Literatur versucht Amal, praktizierende Muslima wie die meisten ihrer jugendlichen Schüler*innen, diese zu inspirieren, ihre eigenen Stimmen zu finden und tolerant anderen gegenüber zu sein. Doch ihre liberale Art und das Material, das sie im Unterricht verwendet, stoßen immer häufiger auf Ablehnung. Einige in der Klasse und im Kollegium mit Verbindungen zum islamischen Extremismus sehen Amal sogar als Bedrohung für die Schüler*innen. Doch auch als streng gläubige Eltern versuchen, sie einzuschüchtern und der Druck immer größer wird, bleibt Amal bei dem für sie einzig richtigen Weg. Dann outet sich Monia, eine ihrer Schüler*innen, als Lesbe. Als das Mädchen daraufhin gemobbt und körperlich angegriffen wird, sieht sich Amal in der Verantwortung, ihr beizustehen, auch wenn dies sie selbst in Gefahr bringt.
Ein Film wie "Amal" ist eine Gratwanderung: Wie kann es gelingen, gesellschaftliche Missstände anzusprechen, ohne populistische Diskurse zu übernehmen und rechte Vorstellungen zu bestätigen? Dem in Marokko geborenen belgischen Regisseur Jawad Rhalib gelingt es: Nicht nur die extremistische Seite, sondern auch die Lehrerin Amal und die Schülerin Monia sind muslimisch. So entsteht kein klassisches "Die gegen uns"-Setting. Außerdem gibt es auf beiden Seiten Figuren, die ambivalent sind. (…) Eine Stufe weniger Eskalation und Verstrickung hätte "Amal" noch zugänglicher und realistischer gemacht. Dennoch: Der Film ist packend erzählt, Darstellerin Lubna Azabal als Amal ist eine Wucht, die Dialoge sind hervorragend geschrieben. Es ist wichtig, dass es diesen Film gibt.. (Fabian Schäfer, www.queer.de)
Ein mutiger Film, der erschreckend realistisch die Eskalation einer Situation vorspielt, der wir uns dringend stellen müssen – ohne falsche Toleranz und ohne Fremdenfeindlichkeit. Dafür mit Mut und der Gewissheit, was auf dem Spiel steht. Amal hat das verstanden und macht es vor. Man sollte ihren Weg unterstützen und die realen Amals dieser Welt nicht alleine lassen. (Helena Sommer, www.hpd.de)
Der Mann aus Rom

Do. 27.2., Sa. 1.3., Mo. 3.3. + Mi. 5.3. / 20:00
Fr. 28.2., So. 2.3. + Di. 4.3. / 17:30
Do. 6.3., Sa. 8.3., Mo. 10.3. + Mi. 12.3. / 18:00
Fr. 7.3., Mo. 9.3. + Di. 11.3. / 20:30
Mi. 12.3. / 15:00
Priester Filippo ist für seine Skepsis gegenüber Wundererscheinungen bekannt und hat weltweit bereits vieler solcher Erscheinungen entlarvt. Im Zeitalter von Social Media und Fake News häufen sich die Meldungen über vermeintliche Erscheinungen. Als ein Video einer weinenden Madonna-Statue viral geht, wird Priester Filippo vom Vatikan beauftragt, in das niederländische Örtchen Limburg zu fahren und das Wunder auf seine Echtheit zu überprüfen. Seit vor vier Jahren bei einem Amoklauf an einer Schule ein Junge elf Mitschüler*innen erschoss, ist die Gemeinde in kollektiver Trauer erstarrt. So empfinden die Menschen die weinende Marien-Statue wie auch die Ankunft des Priesters aus Rom als göttliches Zeichen. Auch die Familie, der die Statue gehört, hat damals einen Sohn verloren, ihre Tochter Térèse schweigt seitdem. Filippo trifft mit seiner rationalen und logischen Art bald auf großen Widerstand, denn die Menschen wollen an das Wunder glauben.
Das eigentliche Wunder des Films besteht darin, dass er sein religiöses Motiv im Sinne eines universellen Defizits vermittelt – und zwar mit einer existenziellen Wucht, die sich wie eine griechische Tragödie entlädt. »Der Mann aus Rom« ist ein ausgesprochen spiritueller Film. Michele Riondino als Priester, der mit Gott hadert, und die schweigsame Emma Bading in der Rolle einer jungen Frau, die vergeblich auf Erlösung hofft, bleiben in Erinnerung. (Manfred Riepe, www.epd-film.de)
Emma Bading in ihrer ersten internationalen Hauptrolle
Emma Bading begann bereits mit 13 Jahren zu schauspielern, obwohl ihr eigentlicher Traum immer die Regie war. Die Schauspielerei war für sie der einzige Weg, an ein Filmset zu gelangen. Heute studiert sie szenische Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg und hat bereits zwei Filme produziert.
Im Interview mit Knut Elstermann bei Radio eins (15 Min.)