Filmreihe Kirche & Kino
Im Kino gewesen. Gelacht.
Ein Abend im Lichtspielhaus verspricht unterschiedliches: Unterhaltung, Spannung, Sentiment, Erkenntnis … je nach Filmwahl, Begleitung und eigenem Befinden.
„Kirche & Kino“ möchte mit der neuen Reihe vor allem eines anregen: Dass Sie Lachen! Vom leisen Schmunzeln bis zum Schenkelklopfer. Die Lust am Leben darf und soll ihren Platz haben.
In Sorge, Ratlosigkeit und all den Beschwernissen unserer Zeit ist es erleichternd und nicht nur menschlich erwünscht, auch christlich geboten, mal zu lachen und für Momente unbeschwert zu sein.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit versammeln wir also Filme, die Ihre humoristische Ader treffen möchten, so dass Sie notieren könnten: „Im Kino gewesen. Gelacht."
In Kooperation mit dem Arbeitskreis Kirche & Kino Bremen.
Monty Python’s Life of Brian
Vor über 2.000 Jahren kam in Jerusalem Jesus Christus zur Welt. Das ist bekannt. Das im Stall nebenan zugleich Brian geboren und prompt mit dem Messias verwechselt wurde, fehlt in der Bibel. Auch 30 Jahre später wird Brian für den Messias gehalten und jeder Versuch, seine Jünger vom Gegenteil zu überzeugen, lässt sie nur noch mehr für ihre bescheidenen Messias einstehen. Was der Jesus wider Willen nicht weiß: Sein Schicksal schließt den Tod am Kreuz mit ein.
Heute als Kultfilm der britischen Komikergruppe Monty Python angesehen, hatte es der Film damals in der Kritik schwer. In Norwegen, Italien und Irland durfte er wegen „Blasphemie” nicht gezeigt werden, in den USA wurde zum Boykott aufgerufen. Dank der finanziellen Hilfe von Beatle George Harrison, der über 4 Millionen Dollar beisteuerte, konnte der Film überhaupt realisiert werden.
Ende der Siebzigerjahre, als die Heilige Kirche noch ein bisschen heiliger war, die Gläubigen etwas gläubiger und die Lateinpauker etwas strenger waren, schlug Jones' köstlicher Filmspaß, den er in den Kulissen von Franco Zeffirellis „Jesus von Nazareth" drehte, ein wie eine Bombe. Ein Angriff auf die Lachmuskeln gequälter Primaner und ein Angriff auf all diejenigen, die sich schon immer Recht und Ordnung auf die Fahnen geschrieben hatten. (www.prisma.de)
Die mit drastischen Anspielungen gespickte Satire des britischen Komiker-Sextetts Monty Python parodiert einschlägige Monumentalverfilmungen des Lebens Jesu und nimmt Auswüchse des religiösen Fanatismus aufs Korn. Das Wechselbad von kecken Gags, Kalauern und degoutanten Einfällen wird mitunter jedoch recht zynisch. (www.filmdienst.de)
Vergangene Filme dieser Reihe:
Wir können auch anders

Di. 14.11. / 18:00mit Einführung von Heinz-Martin Krauß, Schulpastor Nebelthau-Gymnasium
Deutschland kurz nach der Wende: Die Brüder Kipp und Most sind nicht besonders helle, aber gutmütig: Redselig und altklug der eine, hemdsärmlig und knurrig der andere. Sie wollen in den Osten, wo sie von Oma einen Gutshof geerbt haben. So machen sie sich mit einem klapprigen Lastwagen auf den Weg, wobei es sich als hinderlich erweist, dass sie nicht lesen können. Ein entflohener Rotarmist, der nur Russisch spricht, überredet sie mit einer Kalaschnikow, ihn ein Stück mitzunehmen. Und bald hinterlassen sie unfreiwillig eine Spur des Verbrechens und werden verfolgt von einer Armee von Polizisten. Unterwegs nehmen sie die Bedienung einer Dorfkneipe als Geisel, eine rothaarige Schöne im kurzen Rock, die sie damit der Langeweile entreißen. Und damit ist ihre Odyssee noch lange nicht zu Ende.
Ein Western im Osten, ein schräges Roadmovie, eine Komödie – im Hinblick auf den Film WIR KÖNNEN AUCH ANDERS sind sich die Filmkritiker zwar darin einig, dass ihn ein origineller Humor auszeichnet, nicht aber über das Genre, dem sie ihn zuordnen sollen. Diese Mehrdeutigkeit des Films […] ist auch ein deutlicher Fingerzeig darauf, dass sich Detlev Buck als Regisseur und Drehbuchautor relativ wenig um filmische Konventionen schert. (Vision Kino)
„Wir können auch anders" ist kein Film über „Wessis und Ossis". Wie Buck/Kahl allerdings die gängigen Klischees aufgreifen, sie mit Western-Stereotypen in einen Topf werfen und kräftig durchschütteln, das hat in seiner Beiläufigkeit mehr satirisches Potential als die bekannten Wiedervereinigungs-Komödien. Und auch das gehört zum Genre: Roger Heeremans Kamera zelebriert die Landschaft in Bildern, deren Weite beinahe befremdlich wirkt. „Spiel mir das Lied vom Tod" zwischen Münsterland und Mecklenburg - Bucks Film ist eine wunderbare Komödie und das Paradebeispiel eines regional verwurzelten europäischen Films. (Stefan Lux, Filmdienst)
Some Like it Hot

Di. 10.10. / 18:00mit Einführung von Karl-Heinz Schmid (ehem. CITY 46)
Chicago 1929, zur Zeit der Prohibition: Als der als Beerdigungsunternehmen getarnte Nachtclub auffliegt, können Jerry und Joe, Kontrabassist und Saxophonist des Club-Orchesters, gerade noch vor der Polizei fliehen. Doch das Glück währt nur kurz. Im Parkhaus beobachten sie einen Mord und nun ist auch ihnen der Gangster und Nachtclubbesitzer Gamaschen-Colombo auf den Fersen. Zufällig kommt ihnen zu Ohren, dass eine Damenkapelle Verstärkung benötigt - ihre Chance zum Untertauchen! Verkleidet als Josephine und Daphne schließen sie sich der Damenkapelle an und reisen mit nach Florida, um in einem Luxushotel die Gäste zu unterhalten. Zur Truppe gehört auch die hübsche Sängerin Sugar, in die sich Joe/Josephine direkt über beide Ohren verliebt. Um Sugar zu umgarnen, schlüpft Joe in die Rolle eines Milliardärs - während Jerry/Daphne den reichen Schürzenjäger Osgood fast um den Verstand bringt.
Wahrscheinlich die unverschämteste und zugleich klügste Komödie aller Zeiten. Beginnt als knallharter Gangsterfilm, wandelt sich zur Fummel-Klamotte und kulminiert als revolutionäres Queer-Feuerwerk. (Tom Tykwer 2013, www.focus.de)
Mit sarkastischem Witz und bemerkenswerter Freizügigkeit hat sich Billy Wilder […], in „Manche mögen’s heiß / Some like it Hot“ dem alten und eigentlich ausgelutschten Thema des Rollen- und Geschlechtertauschs angenommen und damit die Mutter aller Komödien aus dem Hut gezaubert, die bis heute nichts an ihrer Strahlkraft eingebüßt hat. […] ein echter Komödie-Klassiker und auch nach dem fünften, zehnten oder zwanzigsten Mal immer noch eine Sensation. (Joachim Kurz, www.kino-zeit.de)
Manche mögen’s heiß war seinerzeit einer der erfolgreichsten Filme des Jahres, ist heute ein Klassiker und genießt immer noch große Popularität. Das American Film Institute listet den Film als beste amerikanische Komödie aller Zeiten. (Wikipedia.org)
Burn After Reading - Wer verbrennt sich hier die Finger?

Di. 19.9. / 18:00mit Einführung: Christian Naegeler, Pastor St. Jakobigemeinde
CIA-Hauptquartier in Washington D.C.: Als der cholerische Agent Osbourne Cox seine Kündigung erhält, beginnt er aus Rache mit dem Schreiben seiner Memoiren. Die CD mit brisanten Enthüllungen landet auf Umwegen im Umkleideraum eines Fitnessclubs. Dort findet sie der trottelige Trainer Chad - und wittert das große Geschäft. Mit seiner Kollegin Linda, die seit langem für eine Schönheits-OP spart, versucht er, den Ex-Agenten zu erpressen. Cox hat keine Ahnung, wieso es überhaupt eine CD mit seinen Aufzeichnungen gibt, aber umso entschlossener versucht er, sei wiederzukriegen. Schon bald entspinnt sich ein immer schneller drehender, blutiger Reigen paranoider Washingtoner Agenten und Möchtegern-James Bonds.
Für Katja Nicodemus von der »Zeit« ist »Burn After Reading« ein typischer Coen-Schlamassel, in dem jeder jeden betrügt, erpresst und ausbeutet: „Es ist ein großer Spaß, Ikonen des Hollywoodkinos so gegen den Strich besetzt agieren zu sehen.
Um den Witz der dialogischen Duelle und der absurden Situationen zu beschreiben, auf die sich die Schauspieler mit offensichtlichem Vergnügen einlassen, würde das englische Adjektiv „hilarious“ gut passen; im Deutschen trifft es ein herzhaftes „saukomisch“ vielleicht am besten, da damit auch gleich die Derbheit abgedeckt ist, mit der der Nimbus des CIA als Sicherheits- und Kontrollinstanz durch den Wolf privater Macken und Obsessionen gedreht wird. Dabei schauen die Filmemacher wieder mit viel Ironie, aber auch einem Schuss Zärtlichkeit auf ihre Figuren, die ebenso eifrig wie naiv um ein bisschen Glück ringen und dabei von den materialistischen Aspekten des „American Dream“ ebenso verblendet sind wie von den eigenen Neurosen. Am Ende kann man dann nur hoffen, dass der launische Zufall doch einmal zugunsten der ahnungslosen Trottel entscheidet. (Felicitas Kleiner, www.filmdienst.de)