Hundreds of Beavers

Do. 10.4., Sa. 12.4., Mo. 14.4. + Mi. 16.4. / 20:00
Fr. 11.4., So. 13.4. + Di. 15.4. / 17:30
Do. 17.4., Sa. 19.4., Mo. 21.4. + Mi. 23.4. / 18:00
Fr. 18.4., So. 20.4. + Di. 22.4. / 20:30
Mi. 23.4. / 15:00
Eine Apfelschnapsfarm explodiert, und der Apfelschnapsverkäufer sowie notorische Pechvogel Jean Kayak muss sich nun als Pelzjäger versuchen. Aber die Natur erweist sich als widerspenstig, und ein Krieg gegen bösartige Waschbären, Wölfe und vor allem eine Armee mannshoher Biber beginnt. Doch Jean will die Tochter des Pelzhändlers für sich gewinnen und nimmt die Herausforderung an.
Die Szenen in „Hundreds of Beavers“ setzen sich aus Real- und Animationsfilmbildern zusammen. Die Orts- und Zeitangabe der Handlung – 19. Jahrhundert, Mittlerer Westen der USA – ist zwar korrekt, doch eigentlich spielt die Geschichte in einem Paralleluniversum mit eigenen physikalischen Gesetzen. Eine Welt, die viel mit dem Slapstick-Kino der 1910er- und 1920er-Jahre von Charlie Chaplin und Harold Lloyd gemein hat. Der Kampf zwischen Mensch und Natur läuft auf eine finale ausgiebige Eskalation hinaus. Regisseur Mike Cheslik hatte ein Budget von gerade einmal 150.000 Dollar. Damit gelang ihm eine der erfolgreichsten US-Indie-Produktionen des letzten Jahres, die auf zahlreichen Festivals mit Preisen ausgezeichnet wurde.
„Hundreds of Beavers“ ist ein kleines, aber in seiner Konsequenz starkes Zeugnis radikaler künstlerischer Unabhängigkeit. Und zwar nicht im Sinne einer großen filmischen Vision oder etwas Derartigem. Sondern im Sinne der Möglichkeit und dem unbedingten Willen, nichts anderes als die eigenen Quatschideen zum einzig gültigen Maßstab zu erklären. Um dann befreit von nahezu allen Kriterien, wie ein guter Film auszusehen habe, loszulegen.
(Benjamin Moldenhauer, www.taz.de)
Das Duo aus Mike Cheslik und Ryland Brickson Cole Tews hat eine Affinität für Schwarzweiß. Mit „Lake Michigan Monster“ haben sie bereits eine Hommage an das Horror- und Monsterkino der Dreißiger- bis Fünfzigerjahre gedreht. Diesmal bearbeiten sie das Trickfilm- und Slapstick-Feld […] Das Filmteam ist offensichtlich ein Haufen Berufsjugendlicher, die bei ihrer Arbeit unheimlichen Spaß hatten, und eben genau das ist ansteckend. Damit ist Hundreds of Beavers nicht zuletzt ein wunderbares Beispiel für filmemacherische DIY-Praxis: ein Film, der doofe Ideen ernst nimmt und aus kaum Budget durch viel Kreativität und Hingabe wirklich alles herausholt, was möglich ist. (Mathis Raabe, www.kino-zeit.de)
Was Mike Cheslik in »Hundreds of ¬Beavers« abfackelt, verdient in jedem Fall einen Preis für kinematographischen Wagemut. Alberne Looney-Tunes- und Videospiel-Reminiszenzen, Stummfilm-Slapstick à la Buster Keaton – eine auf den Protagonisten krachende Kulisse inklusive –, Kloppereien wie bei Bud Spencer und Terence Hill: All das vermengt Cheslik nach einem zusammen mit seinem Hauptdarsteller Ryland Brickson Cole Tews geschriebenen Drehbuch zu einem so einzig- wie eigenartigen Werk. (Jens Balkenborg, www.epd-film.de)