queerfilmnacht
Die queerfilmnacht vereint die beiden bisherigen Filmprogramme – die rein lesbisch ausgerichtete L-Filmnacht und die schwule Gay-Filmnacht – und öffnet sich zugleich gegenüber Filmen, die auch andere sexuelle Identitäten wie Bisexualität, Transgender, Intersexualität usw. thematisieren.
Die queerfilmnacht wird präsentiert vom Online-Magazin www.sissymag.de und zeigt deutschlandweit sowie in Österreich in gut 30 Kinos die besten Filme, die das queere Weltkino aktuell zu bieten hat. Jeder Film wird von sissy in einer ausführlichen Rezension besprochen.

Lesvia

Fr. 18.4. / 20:00
Seit den 1970er Jahren zieht es Lesben aus aller Welt auf die Insel Lesbos, zum Geburtsort der antiken griechischen Dichterin Sappho. In dem Küstendorf Eressos entstand in den folgenden Jahrzehnten eine aktive lesbische Gemeinschaft, in der Frauen offen und frei leben und lieben konnten. Heute gibt es im Dorf eine Lesbenbar sowie mehrere Hotels und Restaurants, die ausschließlich von und für Frauen betrieben werden. Auch am Strand sind die Frauen unter sich. Während sich die meisten Einheimischen über die Jahre mit den Frauen solidarisierten, denn der Tourismus brachte Geld in den Ort, fühlten sich konservative Inselbewohner*innen von den Lesben bedroht.
Die Filmemacherin Tzeli Hadjidimitriou, selbst lesbisch und auf Lesbos aufgewachsen, hat die Entwicklungen miterlebt. In ihrem Dokumentarfilm erzählt sie von 40 Jahren Gemeinschaft, Liebe und Konflikten – und davon, was es bedeutet, sich endlich akzeptiert zu fühlen und eine zweite Heimat fernab der Heimat zu finden.
Interview der Regisseurin Tzeli Hadjidimitriou im L.MAG: Filmtipp „Lesvia“: Liebe Grüße aus dem Lesbenparadies
Während der Ort für die einen eine Art gelebte Gesellschaft außerhalb der Gesellschaft wird, ist es für die langjährigen Bewohner*innen von Eressos der Ort ihres Alltags [...] Gerade diese unterschiedlichen Blicke und Wahrnehmungen in der autobiographischen Perspektive ergeben ein in seiner Ambivalenz komplexes Bild des Ortes und seiner Veränderungen durch die Jahre. Für eine lesbisch-queere Geschichte sind die Archivaufnahmen beeindruckend und beschwören den Wunsch nach einer anderen Gesellschaft aus der Vergangenheit. (Internationales Frauen Film Fest)
Tzeli Hadjidimitriou
Tzeli Hadjidimitriou arbeitet als Filmregisseurin und Fotografin und schreibt Reisebücher. In den 1990er-Jahren hat sie begonnen, die Geschichte von Eressos und der lesbischen Community dort zu dokumentieren. Auch in weiteren Film und Fotoarbeiten beschäftigt sie sich mit dem Ort und ist eine Expertin für die Geschichte Sapphos. Ihre Arbeiten wurden unter anderem in sechs Fotobüchern herausgegeben und in Museen ausgestellt. In ihren Arbeiten ist unter anderem der Einsatz von Licht für sie zentral.