Die Schattenjäger

Do. 27.3., Sa. 29.3., Mo. 31.3. / 20:00
Fr. 28.3. + Di. 1.4. + Do. 3.4. / 17:30
So. 6.4. + Di. 8.4. / 20:30
Mi. 9.4. / 15:00
Hamid wird nach Monaten der Haft und Folter in Syrien mit anderen Gefangenen von Soldaten in die Wüste gebracht und dort zum Sterben zurückgelassen. Doch er überlebt und flieht, anders als seine Frau und Tochter, die Opfer des Krieges sind. Zwei Jahre später lebt Hamid in Straßburg und wartet hier auf seinen Asylbescheid und die Ausreise nach Deutschland. Das ist das, was er seiner Mutter vorgaukelt, die in Beirut im Flüchtlingslager wartet. Doch in Wahrheit gehört er zu einem Untergrundnetzwerk, das in Europa flüchtige Kriegsverbrecher des Assad-Regimes aufspürt. Als Hamid erfährt, dass sein ehemaliger Folterer in Straßburg lebt, sieht er seine Chance auf Gerechtigkeit. Doch Hamid waren während der Folter die Augen verbunden, und er kann ihn nur an Stimme und Geruch erkennen. Hamid folgt der Spur des Mannes, den er für seinen Peiniger hält. Nach wahren Begebenheiten.
Der Film ist auch insofern ungewöhnlich für das Spionagegenre, als er sich mit den Nachwirkungen eines großen Konflikts befasst – mit der Zeit, in der die Täter möglicherweise endlich zur Rechenschaft gezogen werden. „Ghost Trail“ setzt sich mit einer der komplexesten Fragen auseinander, die in jeder Gesellschaft im Wiederaufbau gestellt werden müssen: Wo verläuft die Grenze zwischen Gerechtigkeit und Rache? Und auf persönlicher Ebene: Wann sollten wir Vergeltung für die gegen uns begangenen Verbrechen suchen, und wann ist es für unsere Seele besser, loszulassen?
(Audrey Fox, www.vaguevisages.com)
„Der Schattenjäger“ scheint auf den ersten Blick von der Geschichte überholt worden zu sein. In Wahrheit aber kommt er genau zur richtigen Zeit. Als Ende 2025 die mehr als 50 Jahre währende Schreckensherrschaft von Baschar al-Assad kollabierte, gingen auch die Videobilder von der Befreiung des Saidnaya-Gefängnisses durch die Medien. Bis zu 13.000 Gefangene sollen in dem auch als „menschliches Schlachthaus“ genannten Kerker systematisch ermordet worden sein, Tausende kamen durch Hunger, Durst, Folter und Misshandlung ums Leben. Die neuen Machthaber bekunden, gezielt nach Folterschergen des alten Regimes suchen zu wollen.
(Esther Buss, www.filmdienst.de)