Der 1. Bremer Filmpreis der Kunst- und Kultur-Stiftung der Sparkasse Bremen für besondere Verdienste um den europäischen Film geht an den Schweizer Schauspieler Bruno Ganz.

Bruno Ganz (* 22. März 1941 in Zürich; † 16. Februar 2019 in Wädenswil) gehört zu den größten Bühnen- und Filmschauspielern im deutschsprachigen Raum. Nach seiner Schauspielausbildung in Zürich und ersten Theater- und Fernsehauftritten kam der ambitionierte Jungschauspieler 1962 nach Deutschland und begann unter den Regisseuren Peter Zadek und Kurt Hübner Theater zu spielen. 1967 lernte er in Bremen den Regisseur Peter Stein kennen. Die spätere Zusammenarbeit der beiden an der Berliner Schaubühne führte zu legendären Inszenierungen. 1973 wurde Ganz von der Zeitschrift »theater heute« zum beeindruckendsten Darsteller des Jahres gewählt. Ab 1975 wirkte er nur noch in ausgewählten Theaterinszenierungen mit und arbeitete überwiegend als Filmschauspieler. Zu seinen wichtigsten Rollen in über 60 Filmen gehören jene in Die Marquise von O ... (1976) von Eric Rohmer, für die er mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet wurde, Der amerikanische Freund (1977) von Wim Wenders, Peter Handkes Die linkshändige Frau (1978), Messer im Kopf (1978) von Reinhard Hauff, Werner Herzogs Gruselklassiker-Remake Nosferatu - Phantom der Nacht (1979), Der Erfinder (1980) von Kurt Gloor, Volker Schlöndorffs Die Fälschung (1981), Alain Tanners Dans La Ville Blanche (In einer weißen Stadt, 1983), Wim Wenders Der Himmel über Berlin (1987) sowie die in Thea Angelopoulos Miaaiwniothta Kai Mia Mera (Die Ewigkeit und ein Tag), dem Gewinner der Goldenen Palme von Cannes 1989. Danach war Bruno Ganz in Silvio Soldinis Publikums- und Kritiker-Hit Pane E Tulipani (Brot und Tulpen, 2000) im Kino zu sehen. Nach Urs Eggers Epsteins Nacht (2002) und Eric Tills Luther (2003) nahm er eine der größten schauspielerischen Herausforderungen in Angriff: Die Rolle des Adolf Hitler in Der Untergang (2004), für die er vielfach ausgezeichnet wurde, unter anderem mit der Goldenen Kamera.

Zu Bruno Ganz´ weiteren zahlreichen Auszeichnungen zählen der Iffland-Ring (1996, höchste Auszeichnung für Bühnenkünstler im deutschsprachigen Raum, der Adolf-Grimme-Preis (1999) sowie der Europäische Filmpreis (2000). (Stand 2004)

Aktualisierte Informationen bei Wikipedia

Nachruf und Podcast auf www.deutschlandfunkkultur.de / 16.02.2019

Sein posthum erschienener Film Winterreise (2019) lief im Sommer 2020 im Kommunalkino Bremen

Die Jury 
Elke Misselwitz, Filmemacherin, Berlin
Peter W. Jansen, Filmjournalist, Gernsbach
Christiane Peitz, Kulturredakteurin, Tagesspiegel Berlin 

Laudatio: Thomas Koebner, Filmwissenschaftler, Berlin

Die Preistüte wurde gestaltet von Jack Kraska