Kommende Gäste & Specials
Do. 5.12. / 20:30
Schweigen sei das Wesen des Films, war sich Charlie Chaplin sicher. Bild und Ton haben eigentlich keine direkte Beziehung zueinander, schreibt Michel Chion. „Was wir hören, ist das, wofür wir keine Zeit zum Sehen hatten." Die Bedeutung des Filmtons, seine angebliche Auf- oder Abwertung der Bildsprache, seine Bevormundung des Publikums - all das sind Kritikpunkte, die bis heute diskutiert und von Filmemacher*innen von Godard bis Tarantino in ihren Filmen aufgegriffen werden. Das Thema taugt als Studienschwerpunkt für Filmwissenschaftler*innen, fokussiert aber meistens das Bild. Denn was wäre Kino ohne Bild?
„Flickertunes“ sammelt seit Jahren Filmszenen, die auch ohne das Bild funktionieren, für das sie geschaffen wurden. Vielleicht sogar besser. In jedem Fall anders. Entstanden ist eine Audio-Collage aus Dialogen, Geräuschen und Filmmusik, die im Surround-Sound im Kino erklingen. Der Vorhang öffnet sich aber kein Bild erscheint: pures Kopfkino.
Bildcredit / Copyright: Johannes Eichwede & Jan van Hasselt
Sa. 7.12. / 20:30mit Grußwortvideo vom Regie-Duo, orig. Dead Moon Equipment der Europa-Tour & Merch-Stand
2001 begleitete das Regie-Duo Jason Axel Summers und Kate Fix die Band „Dead Moon“ aus Portland, Oregon. Die Filmemacher*innen wurden wie selbstverständlich in die Band-Familie aufgenommen und merkten schnell: Fred, Toody und Andrew sind genauso, wie sie sich auch auf der Bühne präsentieren. Ihre Authentizität, eine gehörige Portion DIY-Spirit und die elektrifizierenden Live-Performances haben über 19 Jahre eine unzertrennliche Verbindung zu einer der vielleicht treusten Fan-Communities geschaffen – Toody, Fred und Andrew sind also echte Rock and Roll-Legenden. Damals entstand die Dokumentation „Unknown Passage: The Dead Moon Story”, die wir letztes Jahr innerhalb unserer Reihe “46RPM” gezeigt haben.
Bei den Dreharbeiten entstanden über 180 Stunden Film- und Videomaterial, vieles davon bisher unveröffentlicht. Bis jetzt! Die neue Dokumentation „20 Years in the Crypt“ konzentriert sich vor allem auf die vielen Konzert-Mitschnitte, die Jason und Kate auf Tour mit Dead Moon aufnahmen, sowie Snippets von der gemeinsamen Reise zwischen den Shows. Was genau es damit auf sich hat, werden uns das Regie-Duo Jason Summers und Kate Fix in einem persönlichen Grußwort vorab zum Film erklären. Zusätzlich haben wir ein ganz besonderes Schmankerl für euch geplant: In Kino 3 werden wir das Original Dead Moon Equipment der Europa-Tour ausstellen! Dies stellt uns für diesen Abend freundlicherweise das niederländische Dead Moon Museum zu Verfügung.
Gefördert durch den Senator für Kultur / Junge Szene Subkultur
Bildcredit / Copyright: Magic Umbrella
Mo. 9.12. / 17:30mit Gästen & Gespräch; Eintritt frei
Zum Abschluss des Projektes Kultur:Brücken – gefördert von der Aktion Mensch - informieren wir über Möglichkeiten, Qualifizierungen, laufende Projekte und Trainingsmöglichkeiten für junge Künstler:innen.
Ein Abschluss = ein Anfang. Mit der Weiterführung durch das Projekt Kultur:Brücken – erfolgreich weiter, das die Aktion Mensch vor Kurzem bewilligt hat, können wir uns auch weiterhin für den Nachwuchs einsetzen.
Das Projekt Kultur:Brücken läuft seit 3 Jahren. Die Förderung und Stärkung von jungen Künstler:innen steht hier im Fokus. Bei dieser Veranstaltung lassen wir Euch teilhaben an unseren Aktionen, Projekten und Erfahrungen.
Wir zeigen euch Fotos und Filmdokumentationen einiger Aktionen aus dem Projekt. Junge Künstler:innen berichten über ihren Werdegang, ihre Ausbildung und Qualifizierung.
Als Höhepunkt zeigen wir euch einen Kurzfilm, der in diesem Projekt entstanden ist. Ein Termin also zum Zusammenkommen, Netzwerken, Informieren und vor allem: um den Nachwuchs zu feiern!
Barrierefreiheit des Kinos: bedingt barrierefrei. Automatische Eingangstür zum Kinofoyer. Fahrstuhl, WC und ebenerdiger Zugang zu den Kinosälen. Beide Kinosäle verfügen über Plätze für Rollstühle.
Für die Veranstaltung sind Dolmetscherinnen für die Deutsche Gebärdensprache vor Ort.
Das Projekt „Kultur:Brücken“ ist ein dreijähriges Projekt zur Förderung von jungen Künstler:innen und zur Vernetzung inklusiver Angebote in Bremen.
Das Projekt wird unterstützt durch die Aktion Mensch und läuft unter dem Label „erfolgreich weiter“ noch bis Mitte 2026.
tanzbar_bremen ist ein Team aus Tänzer:innen, Choreograf:innen und Kulturschaffenden. Im Zentrum der Arbeit steht die Förderung von Kunst und Kultur durch die professionelle Zusammenarbeit inklusiver Teams. Gemeinsam erarbeiten und präsentieren die Mitwirkenden Produktionen für die Bühne oder den öffentlichen Raum. Zudem werden Workshop-, Festival- und Vermittlungsformate entwickelt.
tanzbar_bremen arbeitet seit 2009 als gemeinnütziger Verein mit vielen nationalen und internationalen Kooperationspartnern zusammen. Als deutschlandweit erste Kompanie hat tanzbar_bremen feste Arbeitsplätze für ein inklusives Team geschaffen. Mit dieser Möglichkeit der professionellen künstlerischen Arbeit baut tanzbar_bremen mithilfe des zeitgenössischen Tanzes Brücken zu gesellschaftsrelevanten Themen. In der Zusammenarbeit von Künstler:innen mit unterschiedlichen Fähigkeiten entwickeln sich kontinuierlich neue und eigenwillige Tanzsprachen. Es entstehen ernste und humorvolle Formate und Kompositionen, die für ein möglichst vielfältiges Publikum erlebbar sind. Seit Jahren setzt sich tanzbar_bremen zudem für die Förderung und Vernetzung von Nachwuchskünstler:innen ein und arbeitet hier eng mit Partner:innen wir dem Schulverein mittendrin e.V. zusammen. (Text: tanzbar_bremen)
Der Eintritt ist frei.
Veranstalter: tanzbar_bremen
Bildcredit / Copyright: Matthias Knapp
Filme vom 5.12. bis 11.12.
Ab Do. 5.12. / 17:30
Am Anfang von „No Other Land“ ist zu sehen, wie ein Bulldozer ein Haus in Masafer Yatta zerstört, einer Sammlung von Dörfern im Westjordanland. Und diese Bilder wiederholen sich. Über fünf Jahre hat ein palästinensisch-israelisches Kollektiv die Zerstörungen in der Region durch die israelische Armee dokumentiert. Im Zentrum stehen der palästinensische Aktivist Basel Adra und sein israelischer Freund, der Journalist Yuval Abraham. Während Basel seit seiner Kindheit unermüdlich gegen die Versuche der israelischen Armee kämpft, die Bewohner*innen von Masafer Yatta zu vertreiben, versucht Yuval, die Komplexität des Konflikts durch seine Arbeit als Journalist zu vermitteln. Ihn und Yuval eint die Überzeugung, die Wahrheit ans Licht bringen zu müssen. Ihr gemeinsamer Film dokumentiert die harten Lebensbedingungen der palästinensischen Gemeinschaft unter der Besatzung, die täglichen Kämpfe gegen die Zwangsräumung und die Zerstörung ihres Zuhauses. Während Yuval sich vergleichsweise unbehelligt durch das Westjordanland bewegen kann, sieht Basel sich konstanter Repression ausgesetzt.
Preis für den besten Dokumentarfilm und Panorama Publikumspreis bei der Berlinale 2024.
Ab Do. 5.12. / 20:00
Leon lebt in Frankfurt am Main und verdient sein Geld damit, mit kriminellen Methoden Immobilienpreise zu drücken. Als sein Großvater im Sterben liegt, reist er in sein Herkunftsland Albanien, um Abschied zu nehmen. In Albanien angekommen, fordert die Familie Leon auf, dem Verstorbenen seinen letzten Wunsch zu erfüllen: Seine Asche soll im Meer vor der Küste Albaniens verstreut werden. Leon macht sich widerwillig auf die Reise in sein Herkunftsland, zum ersten Mal seit fünfzehn Jahren, und damit zurück zu einer Vergangenheit, mit der er eigentlich abgeschlossen hatte. Auf seinem Roadtrip lernt er die Orte und Menschen Albaniens neu kennen. Und er kommt unfreiwillig einem Familiengeheimnis auf die Spur, dass mit der Zeit der Diktatur verbunden ist.
Ab Fr. 6.12. / 18:00
Die Schwestern Karen und Jule sind maximal verschieden. Ihre beiden Familien kommen zu einem Geburtstagsfest in Karens Haus am See zusammen, in dem vorher die verstorbene Mutter gelebt hat. Auch nach ihrem Tod scheint sie drohend über allem zu schweben. Die Idylle der Landschaft täuscht: Karen ist gefühlskalt und herrisch, Jule beginnt, gegen ihre dominante Schwester zu rebellieren. Auch die Kinder lehnen sich gegen die bleierne Atmosphäre in der unübersehbar unglücklichen Familie auf. Erst stirbt ein Huhn, dann eine Katze, bald steuert alles auf Eskalation zu. Zwei Filme über dysfunktionale Familien hat Roman Zürcher bisher gedreht. „Der Spatz im Kamin“ bildet nach „Das merkwürdige Kätzchen“ (2013) und „Das Mädchen und die Spinne“ (2021) den Abschluss der Tier-Trilogie und wurde bei den diesjährigen Filmfestspielen von Locarno uraufgeführt.
Ab Fr. 26.12. / 20:30
Der israelische Soldat Shlomi Aharonov, 18 Jahre alt, desertiert während eines Kampfeinsatzes seiner Einheit im Gaza-Streifen. Nicht aus Überzeugung, sondern weil er seine Freundin Shiri noch einmal wiedersehen möchte, bevor sie zum Studieren nach Kanada verschwindet. Der Wunsch ist stärker als die Angst vor der Gefängnisstrafe, die Deserteur*innen droht. Aber erst, als er hört, dass die Armee-Führung ihn als vermisst gemeldet hat und davon ausgeht, dass er sich in palästinensischer Gefangenschaft befindet, bekommt er es wirklich mit der Angst zu tun. Dann erleidet sein Vater einen Herzinfarkt, und seine angebliche Entführung ist für die israelische Armee Anlass zu einem massiven Gegenschlag mit vielen Toten. Shlomi beschleichen Schuldgefühle. Der lange vor den jüngsten Ereignissen in Gaza produzierte Film feierte im August 2023 seine Weltpremiere auf den Filmfestspielen in Locarno.
Kinder- & Jugendkino
Sa. 30.11. + So. 1.12. / 15:00 // Sa. 7.12. + So. 8.12. / 15:30
Der kleine Fuchs Claé und die kleine Bärin Bruô leben in miteinander verfeindeten Reichen, dem Mondreich und dem Sonnenreich. Sie sind als Agenten unterwegs und nehmen den Kampf gegen monströse Riesen auf, die mit ihren zerstörerischen Maschinen einen Zauberwald bedrohen. Um die Riesen besiegen zu können, müssen sie die Perlimps finden. Diese sind sagenumwobene Lichtwesen, die nach dem Zerstörungszug der Riesen den Wald verlassen haben. Auf ihrer Suche nach den Perlimps erleben Claé und Bruô viele Abenteuer, finden eine mysteriöse Ruine und Wolkentürme. Vor allem aber müssen sie ihre eigenen Konflikte austragen und das gegenseitige Misstrauen besiegen: Könnte einer von ihnen ein Doppelagent sein?
Sa. 7.12. + So. 8.12. / 15:00 // Sa. 14.12. + So. 15.12. / 15:30
Seit sie sich erinnern kann, spielt Mona Fußball - und zwar besser als die meisten Jungs, ihre Brüder eingeschlossen. Zu Hause in Syrien gehörte Fußball zum Alltag, auch während des Krieges. Doch als die kurdische Familie nach Deutschland fliehen muss, fällt es der 11-jährigen schwer, sich an der neuen Grundschule im Berliner Wedding wohl zu fühlen. Der Klassenlehrer begrüßt sie freundlich, aber schnell merkt Mona, dass es an ihrer Schule ziemlich hart zur Sache geht. Nicht einmal zum Training der Mädchenmannschaft traut sie sich anfangs zu gehen, denn die Mitschüler*innen benehmen sich Mona gegenüber mies. Doch ihr außergewöhnliches Talent bleibt dem engagierten Klassenlehrer Herr Chepovsky – genannt Herr Che – nicht verborgen. Er überredet Mona, sich dem Mädchenteam anzuschließen und schnell fühlt sie sich auf dem Fußballplatz wieder ein bisschen wie früher. Um gewinnen zu können, muss das Team lernen gemeinsam kämpfen - statt gegeneinander.