Kommende Gäste & Specials

D 2023, Regie: Marcus Vetter, Michele Gentile, 88 Min., OmU

Di. 3.12. / 17:30mit Bernhard Docke, Rechtsanwalt 

Der 2003 gegründete „Internationalen Strafgerichtshofs“ (ICC) in Den Haag ist die Rechtsinstanz, die Kriegsverbrechen, Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit international verfolgt. Die großen Weltmächte wie China, Russland, Indien und die USA erkennen den ICC als globalen Gerichtshof jedoch nicht an. Marcus Vetter und Michele Gentile haben Luis Moreno-Ocampo, den ersten Chefankläger des ICC, auf seinen weltweiten Reisen begleitet. Gemeinsam mit Karim Khan, dem aktuellen Chefankläger, kämpft er seit Jahren gegen die Kriegsverbrechen in Kongo, Libyen, Palästina und der Ukraine. Der Film wirft die grundlegende Frage auf, ob es möglich ist, Kriegsverbrechen während eines aktuellen Konflikts zu verhindern. Durch die nachvollziehbaren Darstellungen des komplexen juristischen Verfahrens wird deutlich, wie außerordentlich schwierig das ist.


Aktuell:
Im Mai 2024 beantragte Karim Khan, Chefankläger des ICC, einen Haftbefehl gegen Hamas-Führer sowie führende israelische Politiker. Trotz Kritik westlicher Politiker erklärte Khan, die Kriegsverbrechen auf allen Seiten zu verfolgen.

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Tell them about us - D/JOR/SAR 2024, Buch, Regie: Rand Beiruty, 92 Min., OmU

Mi. 4.12. / 17:30mit Einführung von Prof. Dr. Winfried Pauleit

Regisseurin Rand Beiruty begleitet das Leben von sieben migrantischen jungen Frauen auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden, 55 km von Berlin entfernt in Eberswalde, einer ostdeutschen Provinzstadt. Als Neuankömmlinge in der Stadt müssen die Mädchen nicht nur die typischen Herausforderungen des Teenagerlebens meistern wie Freundschaften, Schule und Selbstfindung, sondern sich auch an eine neue Kultur und Umgebung gewöhnen und sich mit den Nuancen ihrer Identität als Einwanderer und Flüchtlinge auseinandersetzen.  
Ihre Erfahrungen mit Vertreibung, der kulturellen Anpassung und dem Assimilationsdruck machen ihre Erzählungen vielschichtiger. Parallel zu ihrem Alltag leitet die Regisseurin Workshops, in denen die Mädchen ihre Hoffnungen, Träume und Ängste durch Schreiben, Musik und Schauspiel erforschen und anschließend Szenen schreiben, die sie vor der Kamera darstellen. Diese Szenen werden in Traumsequenzen umgewandelt, in denen sich die Mädchen die Zukunft vorstellen, um ihre schmerzhaften Erfahrungen zu verarbeiten und sie spielerisch in Zukunftsperspektiven umzuwandeln. (Text: Universität Bremen) 

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Filmszenen-Audio-Collage aus Dialogen, Geräuschen und Filmmusik, 45 Min.

Do. 5.12. / 20:30

Schweigen sei das Wesen des Films, war sich Charlie Chaplin sicher. Bild und Ton haben eigentlich keine direkte Beziehung zueinander, schreibt Michel Chion. „Was wir hören, ist das, wofür wir keine Zeit zum Sehen hatten." Die Bedeutung des Filmtons, seine angebliche Auf- oder Abwertung der Bildsprache, seine Bevormundung des Publikums - all das sind Kritikpunkte, die bis heute diskutiert und von Filmemacher*innen von Godard bis Tarantino in ihren Filmen aufgegriffen werden. Das Thema taugt als Studienschwerpunkt für Filmwissenschaftler*innen, fokussiert aber meistens das Bild. Denn was wäre Kino ohne Bild?
„Flickertunes“ sammelt seit Jahren Filmszenen, die auch ohne das Bild funktionieren, für das sie geschaffen wurden. Vielleicht sogar besser. In jedem Fall anders. Entstanden ist eine Audio-Collage aus Dialogen, Geräuschen und Filmmusik, die im Surround-Sound im Kino erklingen. Der Vorhang öffnet sich aber kein Bild erscheint: pures Kopfkino.

Bildcredit / Copyright: Johannes Eichwede & Jan van Hasselt

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Filme vom 28.11. bis 4.12.

CH 2024, Regie: Ramon Zürcher, 117 Min.

Ab Do. 28.11. / 17:30

Die Schwestern Karen und Jule sind maximal verschieden. Ihre beiden Familien kommen zu einem Geburtstagsfest in Karens Haus am See zusammen, in dem vorher die verstorbene Mutter gelebt hat. Auch nach ihrem Tod scheint sie drohend über allem zu schweben. Die Idylle der Landschaft täuscht: Karen ist gefühlskalt und herrisch, Jule beginnt, gegen ihre dominante Schwester zu rebellieren. Auch die Kinder lehnen sich gegen die bleierne Atmosphäre in der unübersehbar unglücklichen Familie auf. Erst stirbt ein Huhn, dann eine Katze, bald steuert alles auf Eskalation zu. Zwei Filme über dysfunktionale Familien hat Roman Zürcher bisher gedreht. „Der Spatz im Kamin“ bildet nach „Das merkwürdige Kätzchen“ (2013) und „Das Mädchen und die Spinne“ (2021) den Abschluss der Tier-Trilogie und wurde bei den diesjährigen Filmfestspielen von Locarno uraufgeführt.

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L’ Empire - F/I/D/B/P 2024 Regie: Bruno Dumont, 110 Min., OmU

Ab Do. 28.11. / 18:00

In einem nach außen unscheinbaren Fischerdorf in Nordfrankreich bekämpfen sich zwei außerirdische Zivilisationen. Die Nuller bestehen aus schwarzem Schleim, die Einser aus Licht, und beide können die Körper von Menschen besetzen. Oberflächlich gesehen führen die Bewohner*innen des Dorfes an der Côte d’Opale ein ganz normales Leben, doch immer wieder wechseln sie abrupt Form und Verhalten und geben sich als Nuller oder Einser zu erkennen. Und diese zwei Fraktionen kämpfen um nichts weniger als das Schicksal der Menschheit, denn eine Prophezeiung besagt, dass die Wiedergeburt eines dunklen Fürsten einen Krieg auslösen wird. Nun ist Freddy geboren, der Prinz der Finsternis, der die Menschheit für immer versklaven wird. Die Nullen und die Einsen versuchen, das auserwählte Kleinkind zu entführen.
Bei der Berlinale 2024 erhielt Dumonts Science fiction-Parodie den Silbernen Bären der Jury
 

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ISR 2023, Regie: Dani Rosenberg, 86 Min., OmU

Ab Do. 28.11. / 20:00

Der israelische Soldat Shlomi Aharonov, 18 Jahre alt, desertiert während eines Kampfeinsatzes seiner Einheit im Gaza-Streifen. Nicht aus Überzeugung, sondern weil er seine Freundin Shiri noch einmal wiedersehen möchte, bevor sie zum Studieren nach Kanada verschwindet. Der Wunsch ist stärker als die Angst vor der Gefängnisstrafe, die Deserteur*innen droht. Aber erst, als er hört, dass die Armee-Führung ihn als vermisst gemeldet hat und davon ausgeht, dass er sich in palästinensischer Gefangenschaft befindet, bekommt er es wirklich mit der Angst zu tun. Dann erleidet sein Vater einen Herzinfarkt, und seine angebliche Entführung ist für die israelische Armee Anlass zu einem massiven Gegenschlag mit vielen Toten. Shlomi beschleichen Schuldgefühle. Der lange vor den jüngsten Ereignissen in Gaza produzierte Film feierte im August 2023 seine Weltpremiere auf den Filmfestspielen in Locarno.

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A 2023, Regie: Günter Schwaiger, 99 Min.

Ab Do. 28.11. / 20:30

...Ein Haus und die Vergangenheit in uns. 
Adolf Hitler war Österreicher und sein Geburtshaus steht noch immer in der Stadt Braunau – ein seltsam zutreffender Ortsname für seinen berühmtesten Bewohner. Doch wie geht die oberösterreichische Stadt am Inn mit diesem Erbe um? Über lange Jahrzehnte passierte gar nichts und erst kurz vor Beginn der Dreharbeiten von Günter Schwaiger vor fünf Jahren wurde die bisherige Besitzerin des Hauses enteignet. Das Grundstück befindet sich seitdem im Besitz der Republik Österreich und über die Nachnutzung dieses geschichtsträchtigen Hauses wird in Braunau rege diskutiert. Soll der „Geburtsort des Bösen“ ein Gedenkort für die Schrecken des Nazi-Regimes werden? Sollte man es abreißen? Günter Schwaiger lässt Bewohner*innen der Stadt zu Wort kommen, darunter Polizeibeamte, Politiker*innen und eine Geschichtslehrerin. Alle berichten von negativen Reaktionen, wenn sie den Namen ihrer Heimatstadt erwähnen. Während Schwaiger anfangs die Stigmatisierung der „braunen Stadt” hinterfragt, beginnt er dann den Blick auf die eigene familiäre Täter- und Mitläufergeschichte in der NS-Zeit zu richten. Die Schuldigen sind nicht immer nur die anderen.
Günter Schwaigers Dokumentation wurde beim Freistadt International Film Festivals 2023 mit dem Publikumspreis und auf den Hofer Filmtagen 2023 mit dem Hans-Vogt-Filmpreis ausgezeichnet. Der Film hat die Debatte um das Haus wieder angefacht. Die Freunde von Yad Vashem und Diskurs Hitlerhaus gaben am 13.9.23 einen neuen Vorschlag für das Hitlerhaus bekannt – die Ausstellung der österreichischen „Gerechten“ soll ins Hitlerhaus kommen.

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Kinder- & Jugendkino

BRA 2022, Regie: Alê Abreu, 75 Min., FSK: 6, empf. ab 9 Jahren

Sa. 30.11. + So. 1.12. / 15:00 // Sa. 7.12. + So. 8.12. / 15:30

Der kleine Fuchs Claé und die kleine Bärin Bruô leben in miteinander verfeindeten Reichen, dem Mondreich und dem Sonnenreich. Sie sind als Agenten unterwegs und nehmen den Kampf gegen monströse Riesen auf, die mit ihren zerstörerischen Maschinen einen Zauberwald bedrohen. Um die Riesen besiegen zu können, müssen sie die Perlimps finden. Diese sind sagenumwobene Lichtwesen, die nach dem Zerstörungszug der Riesen den Wald verlassen haben. Auf ihrer Suche nach den Perlimps erleben Claé und Bruô viele Abenteuer, finden eine mysteriöse Ruine und Wolkentürme. Vor allem aber müssen sie ihre eigenen Konflikte austragen und das gegenseitige Misstrauen besiegen: Könnte einer von ihnen ein Doppelagent sein?

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D 2024, Regie: Soleen Yusef, 119 Min., FSK: 6, empf. ab 9 J.

Sa. 7.12. + So. 8.12. / 15:00 // Sa. 14.12. + So. 15.12. / 15:30

Seit sie sich erinnern kann, spielt Mona Fußball - und zwar besser als die meisten Jungs, ihre Brüder eingeschlossen. Zu Hause in Syrien gehörte Fußball zum Alltag, auch während des Krieges. Doch als die kurdische Familie nach Deutschland fliehen muss, fällt es der 11-jährigen schwer, sich an der neuen Grundschule im Berliner Wedding wohl zu fühlen. Der Klassenlehrer begrüßt sie freundlich, aber schnell merkt Mona, dass es an ihrer Schule ziemlich hart zur Sache geht. Nicht einmal zum Training der Mädchenmannschaft traut sie sich anfangs zu gehen, denn die Mitschüler*innen benehmen sich Mona gegenüber mies. Doch ihr außergewöhnliches Talent bleibt dem engagierten Klassenlehrer Herr Chepovsky – genannt Herr Che – nicht verborgen. Er überredet Mona, sich dem Mädchenteam anzuschließen und schnell fühlt sie sich auf dem Fußballplatz wieder ein bisschen wie früher. Um gewinnen zu können, muss das Team lernen gemeinsam kämpfen - statt gegeneinander.

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