Kommende Gäste & Specials

D 2023, Buch, Regie: Nele Dehnenkamp, 90 Min., engl. OmU

Mo. 22.4. / 17:30mit Regisseurin Nele Dehnenkamp & einer Vertreterin der Bremischen Straffälligenbetreuung

Michelle heiratet 2007 ihren Jugendfreund Jermaine im Sing Sing Hochsicherheitsgefängnis in der Nähe von New York - in der Hoffnung, dass er bald entlassen wird. Seitdem Jermaine 1998 wegen Mordes verurteilt wurde, versucht Michelle seine Unschuld zu beweisen. Mittlerweile ist sie alleinerziehende Mutter von zwei Teenagern, arbeitet als Malerin und engagiert sich, um die Öffentlichkeit über Fehlurteile der US-Justiz aufzuklären. Seit Jahren ist es für Michelle ein Alltag im Ausnahmezustand, bestehend aus kurzen Telefonaten mit ihrem Mann im Gefängnis, Terminen beim Anwalt und Auftritten bei Solidaritätsveranstaltungen. Nun sind Dokumente aufgetaucht, die die Zweifel an der prozessentscheidenden damals Zeugenaussage verstärken. Michelles Hoffnung auf eine baldige Freilassung lebt wieder auf. 
Nele Dehnenkamp lernte die Afroamerikanerin Michelle über eine Nichtregierungsorganisation kennen und hat sie über einen Zeitraum von neun Jahren bei ihrem Kampf begleitet.

Über die Regisseurin Nele Dehnenkamp:
„For the time being” ist Nele Dehnenkamps Abschlussfilm in Rahmen ihres Regie-Studiums an der Filmakademie Baden-Württemberg. Von 2014 bis 2016 hat sie in New York gelebt und sich dabei als Soziologin mit dem Justizsystem der USA beschäftigt, insbesondere mit den Lebenswelten von Frauen, die inhaftierte Partner haben. In diesem Kontext hat sie auch Michelle, die Protagonistin ihres Filmes, kennengelernt. Über neun Jahre hat Dehnenkamp Michelle, die auch an der Gestaltung der Erzählung mitwirkte, begleitet und den Film unabhängig produziert. Bereits ihr dokumentarischer Kurzfilm „Seepferdchen” hat im Jahr 2022 den Grimme-Preis im Wettbewerb Kinder & Jugend bekommen. (Quelle: Presseheft)

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Filme vom 18.4. bis 24.4.

GEO/CH 2023, Regie: Elene Naveriani, 110 Min., georg. OmU

Ab Do. 18.4. / 17:30

Etero ist Ende vierzig, lebt in einem abgelegenen georgischen Dorf und betreibt eine eigene kleine Drogerie. Sie ist die einzige alleinstehende Frau im Ort. Aus Überzeugung hat sie nie geheiratet, und obwohl man ihr deswegen oft herablassend begegnet, war Etero stets zufrieden mit sich und ihrer Freiheit. Dann stürzt sie beim Brombeerpflücken, und der fast tödliche Unfall lässt sie neu auf ihr bisher unabhängiges Leben blicken. Unerwartet verliebt sie sich leidenschaftlich in ihren Lieferanten Murman, der jedoch verheiratet ist. So steht Etero plötzlich vor der Entscheidung, ob sie in einer Beziehung oder weiter allein und ungebunden leben möchte. Ist eine Beziehung das, was sie aus ihrem eintönigen Provinzleben herausholt? Oder wie kann sie als ältere Frau in einem patriarchalen Umfeld glücklich werden?
„Amsel im Brombeerstrauch“ wurde beim Sarajevo Filmfestival 2023 mit dem Hauptpreis und Hauptdarstellerin Eka Chavleishvili als beste Schauspielerin ausgezeichnet.

Über die Regisseurin Elene Naveriani:
Elene Naveriani ist georgische Filmregie- und Autorenperson und hat 2003 einen Abschluss in Monumentalmalerei an der Kunstakademie Tiflis gemacht. Nach einem anschließenden Master in Crytical Curatorial Cybermedia an der Hochschule für Kunst und Design Genf, hat Elene ein Studium im Bereich Film begonnen. Der Abschlusskurzfilm “Gospel of Anasyrma” (2014) wurde wegen Elenes unverwechselbarer Handschrift gefeiert. Danach folgten weitere Kurzspiel- und Dokumentarfilme die zahlreiche Preise erhielten, zum Beispiel “Lantsky Papas gestohlener Ochse” (2018), gewann beim Entrevues Belfort den Grand Prix Bester Kurzfilm. Naverianis erster Langspielfilm “Wet Sand” erhielt bei dem 74. Filmfestival Locarno den Preis für den besten Schauspieler. (Quelle: Presseheft)

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Zielona granica - L/F/CZ/B 2023, Regie: Agnieszka Holland, 147 Min., poln./arab./engl./frz. OmU

Ab Do. 18.4. / 18:00

2021. Da die Länder Europas seine Präsidentschaft nicht akzeptieren, lockt der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko gezielt Flüchtlinge an die Grenze seines Landes zu Polen. Dort würde die Einreise in die EU garantiert gelingen. Also haben Bashir und Amina mit ihrer syrischen Familie wie viele andere Geflüchtete einen Flug nach Minsk gebucht, um von dort über die grüne Grenze nach Polen und dann zu ihren Verwandten in Schweden zu gelangen. Doch die Verheißung wird zur Falle. Zusammen mit Tausenden anderen steckt die Familie im sumpfigen Niemandsland zwischen Polen und Belarus fest. Von den Grenzschützern beider Länder werden sie im streng abgeschirmten Sperrgebiet hin und her getrieben und sin abgeschnitten von jeder Hilfe. Am Rand der unermesslichen Białowieża-Wälder versucht Julia als Teil einer Gruppe von Aktivist*innen, die in den Wäldern festsitzenden Geflüchteten mit dem Nötigsten zu versorgen. Jan, Beamter des polnischen Grenzschutzes, stammt selbst aus der Gegend. Die Eskalation und das Leid der Geflüchteten stellt die Gewissheiten seines Lebens mehr und mehr in Frage.
„Green Border“ wurde bei den Filmfestspielen in Venedig 2023 mit dem Spezialpreis der Jury und sechs weiteren Preisen ausgezeichnet. Darstellerin Maja Ostaszewska war selbst als Aktivistin an der Grenze im Einsatz. Für Aufsehen sorgte eine Aussage von Polens Justizminister, der Hollands Film mit NS-Propagandawerken verglich. 

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Augure – B/NL/CON/D/SA/F 2023 - Buch, Regie: Baloji, 92 Min., engl./frz./ngála/suaheli OmU

Ab Do. 18.4. / 20:00

Koffi trägt ein Geburtsmal und gilt deshalb als besessen. Das glaubt auch seine Familie, die ihn deshalb Zabolo, Zeichen des Teufels, nennt. Jahrelang wurde er dafür im Kongo von allen geächtet und verließ deshalb das Land. Nach vielen Jahren in Europa kehrt Koffi erstmals an seinen Geburtsort im Kongo zurück. Er will sich den Segen für seine Heirat mit Alice einholen, mit der er in Belgien lebt. Die Tradition verlangt einen Besuch bei der Familie, verbunden mit einer großen Geldzahlung. Doch die alten Feindseligkeiten sind immer noch spürbar, einzig seine Schwester Tshala steht dem kollektiven Aberglauben kritisch gegenüber. Koffi will die Gründe für seine Ächtung verstehen und stößt dabei auf ein Familiengeheimnis. Und dann ist da noch Paco, ein Junge aus einer Straßengang, dessen Schicksal mit Koffis Leben verbunden zu sein scheint.

Über den Regisseur: 
Baloji ist 1978 in Zaire (heute Demokratische Republik Kongo) geboren und wuchs an der belgischen Nordseeküste auf. Er begann in den frühen 90ern zu rappen und hatte seinen Durchbruch als Teil der Gruppe Starflam. Er hat seitdem vier Soloalben veröffentlicht und unzählige Musikvideos gedreht. Sein Kurzfilm ZOMBIES gewann fünf Festivalpreise, unter anderem den Award of Merit bei den Global Shorts 2019 in Los Angeles und den Preis für den besten experimentellen Kurzfilm des Guanajato International Film Festival 2020. AUGURE ist sein Langfilmdebüt. (Quelle: www.filmfest-muenchen.de)

Festivals und Preise:
u.a. Cannes Film Festival 2023: Prix de la Nouvelle Voix; Filmfest München 2023: CineRebels Award; Durban International Film Festival 2023: bester afrikanischer Spielfilm; African Movie Academy Awards 2023: bester Debütfilm; Offizieller Auslands-Oscar-Kandidat Belgiens 2024

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D 2022, Regie: Ann Oren, 86 Min.

Ab Do. 18.4. / 20:30

Zara hatte einen Nervenzusammenbruch, weshalb ihre eher introvertierte Schwester Eva ihren Job als Geräuschemacherin übernehmen muss. Für ein neues Medikament namens „Equili“ soll Eva die Geräusche für einen Werbespot für ein Antidepressivum vertonen. In dem wird fast die ganze Zeit ein Pferd gezeigt, wie es auf der Stelle trabt. Eva beginnt, das Verhalten eines Pferdes zu vertonen und vertieft sich immer leidenschaftlicher in diese Arbeit. So sehr, dass ihr währenddessen ein Pferdeschweif über dem Steißbein aus dem Körper wächst. Gleichzeitig wachsen auch ihr Selbstbewusstsein und ihr sexuelles Verlangen. So beginnt sie eine SM – Affäre mit einem Botaniker, der Farne erforscht. Eva erlebt ihren Körper auf noch nie empfundene Weise.

Über die Regisseurin:
ANN OREN (Buch & Regie) ist Künstlerin und Filmemacherin. Sie wurde 1979 in Tel Aviv geboren und studierte Film und Bildende Kunst an der The School of Visual Arts in New York. Seit ihrem Abschluss 2007 konzentriert sie sich auf das Erschaffen von bewegten Bildern im Rahmen der Kunstwelt. Sie erschafft Videos, zugeschnitten auf bestimmte Apparaturen, oder Mehrkanal-Video-Installationen, in denen Figuren auftreten, die im Übergangsraum zwischen Performance und Publikum existieren. Ihre Arbeit wurde u.a. auf der Moskau-Biennale für junge Kunst gezeigt, dem Hammer Museum, dem Museum Tel Aviv, dem Anthology Film Archive, Apexart und im Kindl – Zentrum für zeitgenössische Kunst. Ann Oren lebt und arbeitet in Berlin, führt weiterhin ihre Video-Journale als eine Art audiovisuelles Workout und entwickelt gerade ihren nächsten Spielfilm. (Quelle: Verleih Salzgeber.de)

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Incendies - CDN/F 2010, Regie: Denis Villeneuve, 131 Min., frz. OmU

Di. 23.4. / 20:00 + Mi. 24.4. / 20:30

Eine generationsübergreifende Tragödie und die Geschichte zweier Frauen, deren Wege sich über den Tod hinaus verschränken: Nach dem Tod ihrer Mutter Nawal werden die erwachsenen Zwillinge Jeanne und Simon Marwan von Notar Lebel zur Testamentseröffnung geladen. Er überreicht den Geschwistern zwei versiegelte Briefe: Der eine ist an ihren unbekannten, längst tot geglaubten Vater adressiert. Das andere Kuvert ist für ihren Bruder bestimmt, von dessen Existenz sie bislang gar nichts ahnten. Nun verlangt der letzte Wille, dass Jeanne und Simon die Briefe überbringen. Da Simon sich dem Wunsch der entfremdeten Mutter verweigern will, reist Jeanne allein von Montreal in den Nahen Osten. In der ihr gänzlich fremden Heimat Nawals sucht sie nach Hinweisen und dringt trotz Widerstands immer tiefer in eine lang verschüttete Vergangenheit ein.
Parallel zu Jeannes Spurensuche zeigt Villeneuve in Rückblenden entscheidende Momente aus dem Leben der jungen Nawal, die sich in einem von Krieg, religiösen Konflikten und patriachaler Willkür verheerten Land zu behaupten versucht. Den schmerzlichen Fragen nach Schuld und den Grenzen menschlicher Leidensfähigkeit stehen dabei in Villleneuves außerordentlichem Werk ein resistenter Überlebenswille sowie die Fähigkeit zur Vergebung gegenüber.

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Kinder- & Jugendkino

SRB/KRO 2022, Regie: Radivoje Andrić, 85 Min., FSK: 6, empf ab 9 Jahren

Sa. 20.4. + So. 21.4. / 15:30

Die zwölfjährige Sofija weiß ganz genau, wie sie am liebsten ihren Sommer verbringen würde. Den Campingurlaub mit Freund*innen, unter anderem ihrem heimlichen Schwarm, kann sie sich jedoch abschminken. Denn ihre strenge Großmutter Marija plant, die Ferien mit der Enkelin auf der kroatischen Insel Hvar bei Sofijas schrulliger Großtante Luce zu verbringen. Ein Urlaub mit zwei alten Frauen, weit weg von ihrer Clique und ohne Internet – da scheint die Langeweile vorprogrammiert. Doch dann kommt alles ganz anders als erwartet. Mit Großtante Luce versteht sie sich gut, und schnell lernt Sofija auch neue Freund*innen kennen und entdeckt mit ihnen die wunderschöne Insel. Allerdings endet der Sommerspaß plötzlich, als Großtante Luce ins Krankenhaus eingeliefert werden muss. Und Sofija kommt einem wohlgehüteten Familiengeheimnis auf die Spur.

Preisgekröntes Familienkino aus Kroatien mit starken Hauptdarstellerinnen – leichtfüßig und fantasievoll erzählt und sehr berührend (KIJUKO 2023).

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D 2023, Drehbuch, Regie: Johannes Honsell, 92 Min., FSK: 0, empf. ab 7 J.

Sa. 20.4. / 15:00 // So. 21.4. / 15:00KIJUKO Club // Sa. 27.4. + So. 28.4. / 15:30

Hat sich Checker Tobi nicht erst kürzlich aufgemacht, um das Geheimnis unseres Planeten zu lüften? Dieses Mal erhält Tobi ein Paket von seiner früheren Nachbarin. Darin befindet sich eine geheimnisvolle Kiste, die sie Tobi vererbt hat. Nur dummerweise ist die Kiste fest verschlossen und der Schlüssel nicht dabei. In dem dazugehörigen Brief jedoch erhält Tobi einen Hinweis auf die Schlüsselträgerin. Bei dieser kann es sich eigentlich nur um seine Kindheitsfreundin Marina handeln, da ist sich Tobi sicher. Auf der Suche nach ihr verschlägt es ihn nach Vietnam in die größte Höhle der Welt, in die berühmte Halong-Bucht mit ihren tausenden Kalksteininseln, über das stürmische Südchinesische Meer bis hinein in den brasilianischen Amazonas-Regenwald. Zusammen mit Marina lernt Tobi viele neue Menschen kennen, die unseren Planeten erforschen und zu schützen versuchen. Werden die beiden herausfinden, was es mit den mysteriösen fliegenden Flüssen auf sich hat?

In der Spielfilmhandlung trifft Tobi auf seine Jugendfreundin Marina, die sich mit ihm gemeinsam auf Schatzsuche begibt. Die beiden überzeugen als sympathisches Checker-Duo, das gemeinsam rätselt, Ideen hat und mit einer ansteckenden Begeisterung die Welt entdeckt. Ihr Staunen, aber auch ihre Betroffenheit sind so authentisch, dass sie automatisch berühren. Man glaubt ihnen die Figuren, die sie spielen, und man will mit auf Entdeckungsreise, mit ihnen staunen, die Welt erforschen und sich für eine bessere Welt einsetzen. (Verena Schmöller, www.kino-zeit.de)

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